Essen. Über die Ruhrbahn-App lassen sich nun auch E-Roller von Tier buchen. Das Essener Bürgerbündnis wirbt für eine „Mobilitäts-Flatrate“.

Die Ruhrbahn erweitert ihr Mobilitätsangebot: Ab sofort können ihre Kunden über die Ruhrbahn-App „Zäpp“ auch Fahrten mit einem E-Scooter buchen. Möglich macht das eine Kooperation mit dem Anbieter Tier.

„Für uns ist das ein logischer Schritt in die richtige Richtung“, sagt Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller. Schließlich will das Nahverkehrsunternehmen noch mehr Bürger dazu ermuntern, öfter auf das eigene Auto zu verzichten und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Häufig sei es jedoch „die letzte Meile“, das Stück Weg von der Haltestelle zum Arbeitsplatz oder zur eigenen Haustür, die Menschen davon abhält. Insofern seien die E-Roller eine ideale Ergänzung.

Die Ruhrbahn-App zeigt den Standort und den Ladezustand des Rollers an

Das neue Angebot ist in der Ruhrbahn-App „Zäpp“ integriert. Nutzer können sich den Standort sowie Ladezustand der E-Roller anzeigen lassen. Wer einen Roller buchen will, wird auf die App des Anbieters Tier weitergeleitet.

Tier hat nach eigenen Angaben bislang in Essen 500 Roller aufgestellt. Der Verleiher bietet seine Roller im so genannten Free Floating System an. Das heißt, wer einen Roller ausleiht, kann diesen nach Ende der Fahrt einfach abstellen.

Ruhrbahn-Vorstand Michael Feller (r.) und Jan Halberstadt, Regionalmanager von Tier werben für das neue Angebot.
Ruhrbahn-Vorstand Michael Feller (r.) und Jan Halberstadt, Regionalmanager von Tier werben für das neue Angebot. © Foto: Kim Kanert

Das Gebiet, in dem die E-Roller genutzt werden können, beschränkt sich allerdings derzeit auf die Innenstadt und die angrenzenden Stadtteile. Dabei soll es nicht bleiben. Probeweise wird Tier seine Roller zunächst auch am Gewerbegebiet Alexanderpark in Bergerhausen platzieren; die Straßenbahn-Haltestelle Töpferstraße liegt in unmittelbarer Nähe. Eine Endhaltestelle einer U-Bahnlinie soll bald folgen.

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Die Ruhrbahn will in diesem Jahr drei weitere Mobilstationen einrichten

Bislang können über die Ruhrbahn-App auch Leihfahrräder und Carsharing-Fahrzeuge gebucht werden. Besonders bequem ist der Umstieg an den sogenannten Mobilstationen am Landgericht und am S-Bahnhof Steele. Die Ruhrbahn will noch in diesem Jahr drei weitere Stationen einrichten, und zwar an der der Florastraße in Rüttenscheid, am S-Bahnhof Kupferdreh und am Parkfriedhof in Huttrop. Insgesamt 20 Mobilstationen sind geplant, auch in Wohngebieten.

Kostenlose Fahrten zum Start

Die Ausleihe eines E-Scooters des Anbieters Tier kostet eine sogenannte Aktivierungsgebühr in Höhe von einem Euro. Pro genutzte Minute sind danach 15 Cent fällig. Gezahlt werden kann per Kreditkarte oder mit Paypal.

Zum Start der Kooperation gibt es für Abo-Kunden der Ruhrbahn und für registrierte Nutzer der App „Zäpp“ zwei kostenfreie Fahrten von jeweils 15 Minuten Dauer. Gutscheincodes dafür gibt es über die App und im Internet

Das Essener Bürgerbündnis (EBB) spricht sich dafür aus, es Nutzern noch einfacher zu machen, einen Roller, ein Fahrrad oder ein Auto zu buchen – durch eine „Mobilitäts-Flatrate“. Nach dem Motto: einmal im Monat zahlen für alles.

Der Bau- und Verkehrsausschuss wird sich in seiner nächsten Sitzung mit dem Vorschlag befassen. Allerdings liegt die Tarifhoheit weder bei der Stadt Essen, noch bei der Ruhrbahn. Zuständig wäre der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).