Essen. Gleich in mehreren Fällen haben aufmerksame Senioren in Essen Trickbetrüger in den letzten Tagen scheitern lassen. Polizei setzt auf Aufklärung.

Im gesamten Stadtgebiet von Essen haben laut Polizei Trickbetrüger am Donnerstag und Freitag, 5./6. März versucht, vor allem ältere Menschen zu täuschen und mit einer vorgegaukelten Masche an Bargeld zu kommen. Keiner der Fälle habe allerdings zum Erfolg der Betrüger geführt.

So sei am Freitag, 6. März, um 9.19 Uhr ein erster Anruf in Essen-Überruhr erfolgt, bei dem eine 86-Jährige von einer angeblichen Anwaltskanzlei kontaktiert worden sei. Es sei ihr zugesichert worden, dass sie eine fünfstellige Bargeldsumme gewonnen habe und die Kanzlei sich nun um die Übermittlung des Geldes kümmere. Nachdem das erste Telefonat beendet worden war, sei ein zweiter Anruf erfolgt. Das Ganze habe für ein ungutes Gefühl bei der 86-Jährigen gesorgt, so dass sie umgehend aufgelegt und die Polizei alarmiert habe.

Seniorin schöpft während des Gesprächs Verdacht

Gegen 13.15 Uhr habe angeblich die Tochter „Simone“ eines guten Freundes bei einem 82-Jährigen angerufen. Um sich finanziell in einer Firma als Inhaberin zu beteiligen, bräuchte sie zeitnah eine hohe Bargeldsumme, so die mutmaßliche Betrügerin am Telefon. Der pfiffige Senior habe sich daraufhin bei seinem Freund gemeldet und sich über dessen Tochter informiert. Beim Gespräch sei klar geworden, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte.

Einen ähnlichen Anruf habe eine 73-jährige Borbeckerin gegen 13.55 Uhr erhalten. Die Anruferin habe sich ohne Namen gemeldet, so dass die Seniorin davon ausgegangen sei, dass es sich um eine gute Freundin handele. Die Anruferin habe das bestätigt und direkt 17.000 Euro gefordert, da sie „dringend Hilfe“ bräuchte.

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Offenbar falscher Polizeibeamter am Telefon

Die 73-Jährige habe Verdacht geschöpft und das Telefonat beendet. Im Nachgang habe sie sich bei der Cousine ihrer Freundin erkundigt, die ihr mitteilte, dass es der Freundin gut gehe und sie kein Geld benötige. Daraufhin habe die Senioren sie Polizei informiert.

Am Samstag, 7. März, meldete sich eine 93-jährige Frau aus Frohnhausen bei der Polizei und gab an, dass sie bereits am Donnerstag, 5. März, gegen 16 Uhr offenbar einen Anruf eines falschen Polizeibeamten erhalten habe. Der Anrufer habe Angst bei ihr geschürt und sie angewiesen, dass sie umgehend ihre Wertsachen, Wertpapiere und sämtliche Dokumente bereitlegen solle. Ein „Kollege“ komme die Dinge zeitnah abholen.

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Außerdem habe der Anrufer erklärt, dass sie beim Klingeln sofort die Tür öffnen und nicht erst über die Gegensprechanlage nachfragen solle. Das sei der Frohnhauserin verdächtig vorgekommen und sie habe aufgelegt.

Senioren zeigten in den aktuellen Fällen gesundes Misstrauen

„Glücklicherweise kam es in keinem der Fälle zu einer Übermittlung von Wertgegenständen oder Bargeld. Die Seniorinnen und Senioren haben ein gesundes Misstrauen entwickelt und weitere Nachfragen gestellt, wodurch sie schnell einen Betrugsversuch erkennen konnten“, heißt seitens der Polizei.

Richtigerweise hätten sich die Betroffenen umgehend bei der Polizei gemeldet, so dass Ermittlungen durch die Kriminalpolizei erst möglich geworden seien. Es sei weiterhin wichtig, im eigenen Umfeld über die zahlreichen Maschen der Trickbetrüger zu informieren, um diese scheitern zu lassen.