Essen. Zwei Betrügerinnen waren mit dem Enkeltrick erfolgreich. Ein falscher Wasserwerker wurde sogar handgreiflich. Polizei warnt vor den Kriminellen.
Erneut haben Trickbetrüger arglose Senioren in Essen hereingelegt. In Vogelheim und in Gerschede erbeuteten die Kriminellen Schmuck und Bargeld ihrer Opfer. Die Polizei warnt.
Wie die Behörde am Montag berichtete, klingelte am 5. Februar gegen 12 Uhr eine unbekannte Frau bei einer 86-Jährigen, die an der „Welkerhude“ wohnt, und fragte nach einem Zettel und einem Stift - sie wollte angeblich einem Nachbarn eine Nachricht hinterlassen. Während die gutgläubige Seniorin aus ihrer Küche die Utensilien organisierte, gelangte vermutlich eine Komplizin in die Wohnung und suchte nach Bargeld oder Wertgegenständen. Erst einige Tage später bemerkte die Bewohnerin, dass Schubladen im Schlafzimmer durchwühlt wurden und eine Geldkassette sowie ein Sparbuch fehlten.
Eine der beiden Trickbetrügerinne ist zirka 45 bis 50 Jahre alt. Sie hat schwarze Haare und trug ein Stirnband. Die andere Frau ist zwischen 60 und 70 Jahren alt. Beide sprachen mit einem Akzent.
Bedrohlich packte ein falscher Wasserwerker sein Opfer am Arm
In Gerschede stand ein angeblicher Wasserwerker bei einer 78-Jährigen vor der Wohnung im Bereich der Hansemannstraße/Samoastraße/Gustav-Nachtigal-Straße und wollte das Wasser im Badezimmer überprüfen. Angeblich seien gleichzeitig seine Mitarbeiter im Keller am Werk und er müsse dazu das Wasser im Badezimmer abstellen. Er verschloss von innen die Badezimmertüren. Daraufhin wurde die Bewohnerin bereits misstrauisch. Während er augenscheinlich an den Armaturen schraubte, forderte die 78-Jährige, aus dem Bad herausgelassen zu werden.
Bedrohlich packte der falsche Wasserwerker die Frau am Arm und telefonierte dann angeblich mit seinem „Chef“. Als die Seniorin äußerte, dass sie glaubt, überfallen zu werden, schubste der unbekannte Mann sie von der Badezimmertür weg und verließ umgehend die Wohnung. Als die Bewohnerin das Badezimmer verließ, sah sie, dass mehrere Schränke und Schubladen durchwühlt wurden. Es fehlten Schmuck und Bargeld. Die Kriminalpolizei rückte aus und sicherte in der Wohnung Spuren.
Polizei warnt: Niemals fremde Personen in die Wohnung lassen
Der falsche Wasserwerker ist zirka 30 Jahre alt, zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß und hatte eine stabile Statur. Er hat kurze schwarze Haare und einen kleinen Bart. Er trug eine schwarze Jacke und eine schwarze Hose. Außerdem sprach er akzentfreies Deutsch.
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Die Polizei weist nochmal daraufhin, dass niemals fremde Personen in die Wohnung gelassen werden sollten: „Lassen Sie Unbekannte niemals bei offener Wohnungstüre im Hausflur stehen. Und bedenken Sie, dass Handwerker sich vorab immer schriftlich oder telefonisch anmelden. Im Zweifel rufen Sie die Polizei unter der 110.“
Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in den beschriebenen Bereichen gemacht haben, werden gebeten sich bei der Polizei unter der 0201/829-0 zu melden.