Essen. Der Stationsbericht 2019 des VRR hält vier Essener Bahnhöfe für „nicht akzeptabel“. Ein Jahr zuvor waren es erst zwei. Graffiti als Hauptproblem.
Im aktuellen 13. Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr sind vier Essener Bahnhöfe als „nicht akzeptabel“ bewertet worden. Dabei handelt es sich um die Bahnhöfe Kupferdreh, Stadtwald, Hügel und Kettwig-Stausee. In allen Fällen war ein Übermaß an Graffiti-Verunreinigungen für die Bewertung verantwortlich, und zwar sowohl an den Zugängen wie auch am Bahnsteig selbst. Beobachtungszeitraum für den Bericht war 2019.
Der noch neue Bahnhof Kupferdreh war schon in den Vorjahren ein Problemfall
Der noch recht neue Bahnhof Kupferdreh war von den Prüfern schon in den Vorjahren als nicht akzeptabel bewertet worden, Stadtwald, Hügel und Kettwig-Stausee wurden hingegen von 2018 zu 2019 um eine Kategorie abgewertet. Stadtwald und Stausee haben neben den häufig als Kunst verbrämten Schmierereien auch Probleme bei der Sauberkeit, gelten in diesem Punkt aber als „noch akzeptabel“.
Alle anderen Essener Bahnhofe bekamen entweder die Note „noch akzeptabel“ oder „akzeptabel“. Die mittlere Note erhielten die Bahnhöfe Borbeck, Borbeck-Süd, Werden, Kettwig, Frohnhausen, Kray-Nord, Horst, Überruhr, Zollverein-Nord, Essen-Süd. Akzeptabel sind demnach: Steele-Ost, Eiberg, Kray-Süd, Gerschede, Dellwig-Ost, Altenessen, Bergeborbeck, Dellwig und der Hauptbahnhof.
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Hauptbahnhof erhält als einziger Essener Bahnhof durchgehend die Bestnote
Der Hauptbahnhof ist der einzige Essener Bahnhof, der in allen drei Kategorien (Graffiti, Sauberkeit und Funktion) die Bestnote erhalten hat, und zwar sowohl was die Zugangsbereiche als auch die Bahnsteige betrifft.
Einzige Essener Station, die sich von „nicht akzeptabel“ auf „noch akzeptabel“ hocharbeiten konnte, ist der Bahnhof Kettwig. Die Bahnhöfe Dellwig, Dellwig-Ost, Eiberg und Steele-Ost schafften den Sprung in die höchste Kategorie „akzeptabel“, den umgekehrten, also negativen Weg gingen Überruhr, Steele und Frohnhausen. Alle anderen Essener Bahnhöfe behielten ihren Standard.
Die Gesamtbilanz für die Essener Bahnhöfe ist unterm Strich negativ, die Zahl der inakzeptablen Bahnhöfe stieg von zwei im Jahr 2018 auf vier im Jahr 2019.
Negative Tendenz nicht nur in Essen, sondern im gesamten Verbundgebiet
Mit dem Stationsbericht dokumentiert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) detailliert den Zustand der 297 Stationen in der Region. Nicht nur in Essen, auch insgesamt gab es 2019 eine negative Tendenz. Auch im Jahr 2019 waren Graffitischäden in den Zugangsbereichen und an den Bahnsteigen entscheidend für die schlechten Bewertungen.
Diese tragen nach Ansicht der Fahrgäste erheblich zum negativen Eindruck einer Station bei. Fahrgäste nähmen eine Station immer als Ganzes wahr und unterschieden in der Regel nicht zwischen Zugangsbereichen, Bahnsteigen und den Immobilien.
Mit Blick auf die Sauberkeit hatten die Tester wenig zu bemängeln
Im Hinblick auf die Sauberkeit der Stationen gab es von den VRR-Profitestern wenig zu bemängeln. Die Funktion der Ausstattung wurde ebenfalls ähnlich gut wie im Jahr 2018 bewertet. Negativ wirkte sich hingegen aus, dass weiterhin einige Lampen sowohl in den Zugangsbereichen als auch auf den Bahnsteigen defekt sind. Zudem sind auf einigen Bahnsteigen keine transparenten Wetterschutzeinrichtungen vorhanden.