Essen. Wegen des Coronoavirus’ rät die Stadt Essen bei Veranstaltungen ab 25 Personen dazu, eine Anwesenheitsliste zu führen. Noch ist dies freiwillig.

Die Stadt Essen hat am Montagabend Empfehlungen für die Durchführung organisierter Veranstaltungen herausgeben. Darin rät die Stadt, bei Veranstaltungen ab 25 Personen eine Anwesenheitsliste zu führen. Diese sollte neben dem kompletten Namen auch die Anschrift und die Telefonnummer enthalten. „Dies ist aktuell nur eine Empfehlung“, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz auf Nachfrage. Auch für die Teilnehmer sei nicht verpflichtend, die Daten anzugeben. Die Stadt würde aber von der weiteren Entwicklung abhängig machen, ob es bei einer Freiwilligkeit bleibt oder die Erfassung der Teilnehmerdaten verpflichtend werden wird, so Lenz weiter.

Könnte dies nicht umgesetzt werden, rät die Stadt die Veranstaltung abzusagen oder zu verschieben. Dies gelte besonders für Veranstaltungen größeren Ausmaßes, so die Mitteilung der Stadt, bei denen von einem erhöhten Infektionsrisiko auszugehen sei. Ein erhöhtes Infektionsrisiko sei dann gegeben,

  • wenn Menschen aus Regionen mit gehäuftem Auftreten von Erkrankungen mit dem Coronavirus kommen (könnten),
  • wenn Menschen mit akuten Lungen- bzw. Atemwegserkrankungen teilnehmen (könnten),
  • wenn ältere Menschen bzw. Menschen mit Grunderkrankungen teilnehmen (könnten).

Coronavirus verbreitet sich durch Veranstaltungen schneller

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Die Stadt begründet diese Empfehlung damit, dass Veranstaltungen dazu beitragen könnten, das Coronaviurs schneller zu verbreiten. Sollte im Nachgang einer Veranstaltung eine Infektion bei einem oder mehreren Teilnehmern festgestellt werden, sei es unverzichtbar, die übrigen Teilnehmer der Veranstaltung identifizieren zu können.

Sollten Veranstaltungen doch stattfinden, empfiehlt die Stadt Essen, alle Teilnehmer über Maßnahmen des Infektionsschutzes zu informieren. Diese seien:

  • Vermeidung von Händegeben und Anhusten
  • Beim Husten oder Niese ein Einmaltaschentuch oder die Armbeuge vor Mund und Nase halten.
  • Häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife (vor allem nach Personenkontakt, vor dem Essen oder nach dem Besuch sanitärer Einrichtungen).
  • Abstand zu Erkrankten halten.

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Außerdem sollte auf enge Interaktionen (z.B. Tanzen) bei Veranstaltungen verzichtet werden. Fieberhafte Personen sollten aus eigenem Interesse zu Hause bleiben und telefonisch Kontakt mit ihrem Hausarzt aufnehmen.

Die Stadt Essen hat diese Empfehlung entwickelt. Stadtsprecherin Silke Lenz geht davon aus, dass andere Städte diese übernehmen könnten.

Eine Frau aus Essen-Kettwig infiziert

Beim bislang einzigen bestätigten Coronavirus-Fall in Essen handelt es sich um eine Mutter aus Kettwig. Die Frau hatte in der vergangenen Woche einen Elternabend am Theodor-Heuss-Gymnasium in Kettwig besucht. Die Stadt rät allen Eltern, die auf der Veranstaltung waren, zwei Wochen lang zu Hause zu bleiben.

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