Essen. Polizei Essen zeigt verstärkt Präsenz an Orten, an denen sich Muslime in größerer Zahl treffen. Maßnahmen werden für die nächsten Wochen gelten.
Die Trauerbeflaggung am Präsidium ist nicht die einzige sichtbare Reaktion der Essener Polizei anach dem rassistisch motivierten Attentat im hessischen Hanau: Ab sofort werden Beamte verstärkt Präsenz an Orten zeigen, an denen sich in der Stadt muslimische Mitbürger in größerer Zahl treffen und aufhalten.
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Doch nicht nur Shisha-Bars gelte es in den Fokus zu nehmen, sagte Thomas Weise von der Essener Polizei, sondern auch andere Treffs wie etwa Teestuben oder insbesondere Moscheen: „Und zwar nicht nur heute oder morgen, sondern für die nächsten Wochen.“
Nach Attentat in Hanau: Während der Freitagsgebete werden Streifenwagen vor Moscheen in Essen stehen
Nun werde sicherlich nicht vor jeder Einrichtung dauerhaft ein Streifenwagen postiert. Aber die drei Essener Inspektionen seien angewiesen, mögliche „sensible Objekte mit der Zielsetzung eines besonderen Augenmerks“ zu prüfen. „Es gilt, potenzielle Opfer zu schützen“, sagt Weise, und die Beamten vor Ort wissen am besten wo.
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Konkret bedeute das: Zu den Zeiten der Freitagsgebete werden ab sofort Streifenwagen vor den Moscheen postiert. Die Polizei suche zudem nicht nur den Kontakt zu den ihr bekannten Örtlichkeiten, sondern werde sich mit Verbänden und Institutionen auch grundsätzlich darüber austauschen, wo vielleicht ein besonderer Schutzbedarf bestehen könnte, den man möglicherweise noch nicht auf dem Schirm hat. „Wir suchen bewusst die Zusammenarbeit“, betont Weise.
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Eine schwere Bewaffnung der Einsatzkräfte auf den Straßen sei nicht angeordnet worden.
Nachdem Bundesinnenminister Horst Seehofer am Freitagmittag angekündigt hatte, dass „sensible Einrichtungen“ wie insbesondere Moscheen verstärkt überwacht und die Präsenz an Bahnhöfen, Flughäfen und im grenznahen Raum erhöht würden, reagierte auch die unter anderem für Essen zuständige Bundespolizeiinspektion Dortmund. Man werde sich allerdings auf den Hauptbahnhof konzentrieren und dort „ein bis zwei Streifen mehr“ in den Einsatz schicken, sagte Bundespolizeisprecher Volker Stall. Zudem stehe man im engen Austausch mit anderen Sicherheitsbehörden.