Essen. Die Narren haben die Regentschaft im Rathaus übernommen: Das Stadtprinzenpaar luchste OB Kufen den Schlüssel ab – indem sie ihn im Quiz besiegten.
Über dem Essener Rathaus weht die weiße Fahne. Das heißt: Die Narren haben offiziell die Regentschaft übernommen. Bis Aschermittwoch steht die Stadt nun unter der Kontrolle der Jecken. Beim Altweibersturm auf das Rathaus feierten Karnevalsvereine, Ratsmitglieder und Bürger gemeinsam – Konfettiregen inklusive.
Vor der im Foyer des Rathauses errichteten Bühne herrschte ein buntes Treiben. Zwischen den traditionell uniformierten Vertretern der Karnevalsvereine tummelten sich zahlreiche bunt kostümierte Jecken – vom Teufelskostüm über eine Feentruppe bis hin zum bunten Vokuhila war alles dabei. Unter lautem Klatschen übernahmen die Prinzenpaare mitsamt Entourage die Bühne.
Stadtprinzenpaar und Kinderprinzenpaar performen zu offiziellen Sessionsliedern
Dem Stadtprinzenpaar, diesmal Prinz Andreas I. und Prinzessin Assindia Heike I., und dem Kinderprinzenpaar, in diesem Jahr Prinz Noah I. Assindia Jillian Alica I. kommt beim Altweibersturm traditionell eine besondere Rolle zu. Erstmal wurde aber Party gemacht: Die beiden Paare heizten den Gästen mit Tänzen zu ihren offiziellen Sessionsliedern ein. „Alle unter hundert: aufstehen“, heißt die diesjährige Karnevalshymne des Stadtprinzenpaares.
Ein paar Orden verliehen die Repräsentanten auch noch: Der Orden des Kinderprinzenpaares ging an Jörg Uhlenbruch, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, über den Orden des Stadtprinzenpaares durfte sich Bürgermeister Rudolf Jelinek freuen. Und dann ging es ans Eingemachte.
Kufen scheitert beim Karnevalisten-Quiz gegen die Prinzenpaare
Beim Altweibersturm versuchen die Narren traditionell, sich den Schlüssel zum Rathaus unter den Nagel zu reißen. „Wir bieten dir ein bisschen Zeit, dich auszuruhen“, pries Oliver Weiß vom Essener Festkomitee Oberbürgermeister Thomas Kufen die Regentschaftsübernahme an. Kufen, den Weiß als „Glücksgriff für das Karnevalsfestkomitee“ und „tollen Jeck“ lobte, hatte sich als Löwenbändiger verkleidet: „Die Rolle, die auch täglich in der Politik am häufigsten spiele“, scherzte der OB.
Um Kufen den Schlüssel abzuluchsen, hatten sich die Narren diesmal etwas ganz Besonderes einfallen lassen: ein „Wer wird Millionär“ für Karnevalisten. Im Quiz trat der OB gegen die Stadtprinzen- und das Kinderprinzenpaar an – und scheiterte gnadenlos. Bei Fragen wie „Welcher Karnevalsprinz hatte immer die Haare schön?“ und „Wer war sowohl Kinder- als auch Stadtprinzessin?“ musste er sich 4:1 geschlagen geben.
OB bedankt sich bei allen, die sich ehrenamtlich für den Karneval engagieren
Da gab es nicht mehr viel zu diskutieren: Mit den Worten „Thomas, gib einfach den Schlüssel ab, du hast keine Wahl mehr“, witzelte Weiß. Das tat er OB nur zu gerne – und nutzte die Gelegenheit, um sich bei allen zu bedanken, die sich das ganze Jahr über ehrenamtlich für den Karneval zu engagieren.
„Das hat er souverän gemacht“, sagt Zuschauer Martin Geissler, der als Mozart verkleidet „nur mal schauen wollte, wie dem Oberbürgermeister der Schlüssel abgenommen wird.“ Ähnlich positive Worte gibt es von Thomas Tiefenhoff, Mitglied des Karnevalsvereins Fidelio. Er findet außerdem: „Die Prinzenpaare haben einen super Job gemacht.“