Essen-Heisingen. 400 Eichen und 400 Winterlinden: Aus Spenden wurden weitere Bäume im Schellenberger Wald gepflanzt, um Lücken von „Ela“ zu schließen.

Kaum hatte Sturmtief Ela im Schellenberger Wald gewütet, da starteten Heisinger Bürgerschaft und Ortspolitik schon einen Spendenaufruf. Das ist zwar bereits sechs Jahre her, aber die Aufforstung geht weiter: „Nun bekommen weitere 400 Eichen und 400 Winterlinden eine Chance, wieder zum stattlichen Stadtwald zu wachsen“, fasst Henner Höcker von der Bürgerschaft zur jüngsten Aktion zusammen.

Morsche Bäume als Lebensraum für Insekten

Sturmtief Ela hat im Schellenberger Wald soga r rund 160 Jahre alte Bäume umgerissen. Aber selbst abgestorbenes Holz erfüllt laut Förster Tobias Hartung noch einen Zweck: Für Insekten sei dieses sogar sehr wichtig.

Gefällt werden solche morschen Bäume aber dann, wenn sie umzustürzen drohen und Spaziergänger auf Wanderwegen gefährden.

Haben nun auch „Sabine“ und zuletzt „Viktoria“ in Essen gestürmt und geweht, so hat doch vor allem „Ela“ 2014 riesige Lücken in den Schellenberger Wald gerissen und bleibt daher nicht nur bei den Heisingern unvergessen. Der großflächig zerstörte Höhenzug entlang der Heisinger Straße im Schellenberger Wald um die Korte Klippe habe die Bürgerschaft, die Werbegemeinschaft, die örtliche CDU und SPD damals dazu veranlasst, Geld für neuen Bäume zu sammeln, blickt Höcker zurück.

Pflanzaktionen bereits in den Jahren 2016 und 2018

Azubi Valentin Bresemann bohrt Löcher, in die danach die jungen Bäume gepflanzt werden.
Azubi Valentin Bresemann bohrt Löcher, in die danach die jungen Bäume gepflanzt werden. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Der Spendenaktion für den Wald folgten bereits Pflanzaktionen in den Jahren 2016 und 2018, als Eichen, Walnuss, Esskastanie und Feldahorn in die Erde gebracht worden sind. Nun kamen Vertreter der Heisinger Bürgerschaft, der Gartenbaufirma Bredenbrücher sowie von Grün und Gruga samt Stadtförster Tobias Hartung erneut zusammen.

Die letzten gesammelten Gelder seien nunmehr „verpflanzt“ worden: 800 Bäume gab es dafür, jeweils zur Hälfte Eichen und Winterlinden. Wie schon bei den Pflanzaktionen zuvor haben die Zuständigen darauf geachtet, dass die Baumarten mit dem Klimawandel zurecht kommen.

Bäume sollen mit Verhältnissen nach Stürmen klar kommen

„Wir geben den kleinen Bäume eine Chance, mit dem geänderten Verhältnissen nach den Stürmen klar zu kommen“, erklärte Tobias Hartung. Der in Sachen Nachpflanzung engagierte Heisinger Unternehmer Birger Bredenbrücher, der seit sechs Jahren bei der Waldpflanzung mit anpackt, rückte mit gleich drei Auszubildenden an.

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„Es geht um die gute Sache und kommt doch uns allen zu Gute“, sagte er wohlwissend, dass Bäume für viele Bürger ein wichtiges Thema sind. Die Auszubildenden Johan Kolacek, Valentin Bresemann und Jonas Lang erledigten derweil mit Pflanzbeil und Erdbohrer die notwendigen Arbeiten, um die Fläche fürs Pflanzen vorzubereiten.

Eine Infotafel mit den Hintergründen

Henner Höcker von der Heisinger Bürgerschaft, die mit der Politik zu den Spenden für neue Bäume aufrief.
Henner Höcker von der Heisinger Bürgerschaft, die mit der Politik zu den Spenden für neue Bäume aufrief. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Am Wanderweg nahe des beliebten Aussichtspunktes Korte Klippe soll noch eine Wald-Infotafel aufgestellt werden, auf der die Hintergründe und Ziele der mehrjährigen Pflanzaktionen erläutert werden“, kündigt Henner Höcker an. Lob und Dank gibt es für den Einsatz aller Beteiligten: „Das Wiedererstehen des Schellenberger Waldes, so wie wir ihn in Erinnerung haben, wird viele Jahrzehnte dauern, da muss über Generationen hinweg gedacht und gehandelt werden.“ Falle das auch manchem schwer, „aber zum Glück wachse das Verständnis für Nachhaltigkeit“.