Essen. Es ist Zeit die Probleme, die auch durch die Migration im Essener Norden entstanden sind, schonungslos anzugehen. Sonst droht großer Schaden.

Die meisten Menschen, die in ein für sie fremdes Umfeld ziehen, orientieren sich dorthin, wo andere, ihrer Kultur nahe stehende Migranten bereits „heimische“ Strukturen aufgebaut haben. Günstigere Mieten in diesen Quartieren begünstigen diesen Umstand – nicht zuletzt weil viele Migranten vergleichsweise weniger Geld zur Verfügung haben.

Das alles ist weder neu, noch ein Phänomen, dass nur im Essener Norden zu beobachten ist. Und doch wohnt dieser Konzentration ein Konflikt inne, den es dringender denn je zu Lösen gilt, damit die A 40 Essen nicht nur geografisch in zwei Teile spaltet.

Hier der wohlhabende, deutsche Süden mit vielen Abiturienten und Akademikern und wenig Kindern. Dort der arme, überdurchschnittlich von Migranten bewohnte Norden mit vielen Kindern, die nur schlecht Deutsch sprechen.

Essener Norden ist das Sorgenkind der Stadt

Der Essener Norden ist kein Hort der Glückseligkeit, er ist das Sorgenkind der Stadt. Das bedeutet natürlich nicht, dass es dort nicht auch Menschen gibt, die sich mit viel Herzblut für ihre Stadtteile engagieren und die gerne dort leben. Und es stimmt auch, dass die Stadt in Form von Präventions- und Bauprojekten gegenzulenken versucht.

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Das alles ist aber – und das wissen die Verantwortlichen im Rathaus und der Politik auch – nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Ohne mutige, bisweilen vielleicht radikale Maßnahmen zur Zuzugssteuerung und Umverteilung von sozialhilfeempfangenden Migranten innerhalb der Stadt wird sich auch nichts daran ändern, dass der Norden weiter abgehängt wird.

Zur Wahrheit gehört natürlich, dass es das nicht zum Nulltarif gibt. Höhere Mietzuschüsse des Jobcenters – etwa um Hilfeempfängern eine Wohnung in Bredeney zu bezahlen – würde am Ende des Tages der Steuerzahler bezahlen. Dass diese Idee allein schon deshalb nicht nur Freunde finden wird, liegt auf der Hand.

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Die Probleme, die entstehen, weil sich zu viele Ausländer und Migranten in nördlichen Stadtteilen konzentrieren, dürfen aber weder aus falsch verstandener politischer Korrektheit verwässert werden, noch weil man etwaige Kosten scheut. Es hilft niemandem, wenn es Verwaltung, Politik und Gesellschaft nicht gelingt, die Bildungs-, Armuts- und Kulturprobleme in Essen zu lösen. Die daraus erwachsenden Konflikte wirken sich auf die ganze Stadt aus. Mit allen bekannten Folgen.