Essen. Nach über zehn Jahren des Umzugs des Straßenstrichs an die B224 steht außer Frage: Standort und Konzept waren und sind ein Glücksgriff für Essen.
Es geht nicht um Sex allein auf dem Straßenstrich: Die Beratung, aber auch der Gesundheitsschutz spielt seit dem Umzug an die B224 eine ebenso große Rolle. Wie notwendig die Hilfen dort sind, zeigen wenige Zahlen eindrucksvoll: In einem Jahr werden dort fast 5000 Kondome ausgegeben und über 30.000 gebrauchte Drogenspritzen gegen neue eingetauscht.
Das dient der Gesundheit der Frauen, die ihre Sucht vielleicht nie besiegen werden, aber auch der der Freier. Regelmäßiger Austausch zwischen Hilfsorganisationen, Polizei und Stadt sorgen zudem für einen Austausch auf Augenhöhe und Transparenz.
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Nach über zehn Jahren ist es durchaus angesagt, eine gar nicht unanständige Frage noch einmal zu stellen: Ist es nicht der Daseinsfürsorge zuviel, wenn eine Stadt einen Straßenstrich „unterhält“, während andernorts mal wieder ein Verbot des ältesten Gewerbe der Welt diskutiert wird?
Für Essen gilt ein klares Nein! Der Standort für die 700 Verkehrsmeter an der Gladbecker Straße war und ist nach wie vor ein Glücksgriff. Und das Konzept aufzukündigen hieße, die Szene ins Abseits zu drängen - ohne soziale Kontrolle, aber mit Gefahren für Leib und Leben. Prostitution lässt sich nicht verbieten, sondern allenfalls vertreiben. Das endet aber meist in der Illegalität. Nur wer diese Realität annimmt, kann Elend verhindern. So lange die Gesetze sind, wie sie sind, ist Essens Strich jedenfalls voll und ganz auf Linie.