Essen-Kray/Leithe. Leerstände vermeiden, Nachbarn kennenlernen und Treffpunkte schaffen: Für Kray und Leithe gibt es viele Ideen - jetzt wollen Bürger handeln.
Leerstehende Ladenlokale in Kray-Süd nutzen, Krayer Markt und Isingplatz öfter bespielen und Spielplätze beleben: Das sind nur drei Ideen, die zu den Ergebnissen der Stadtteilentwicklungs-Konferenz für Kray und Leithe zählen, bei der es auch um das Image der Viertel ging. Rund 130 Teilnehmer folgten der Einladung ins Krayer Rathaus, um über Nachbarschaft, Mobilität und Treffpunkte zu diskutieren. Jetzt wollen sie handeln.
Unter dem Motto „Sondereinsatz für Kray und Leithe“ hatten die Organisatoren (darunter Vertreter aus Vereinen, Gemeinden, der Universität sowie der Bürgerschaft) eingeladen und mit der Idee offenbar ins Schwarze getroffen: Nach dem Abend mit einem gut gefüllten Rathaussaal und regen Diskussionen wie konkreten Ideen, wollen die Beteiligten nun anpacken und ihre Viertel mit gestalten. „Ich nehme an der Veranstaltung teil, weil Kray mir am Herzen liegt“, lautete ein Argument.
Besser über bestehende Angebote informieren
Um etwa die Nachbarschaft zwischen Alteingesessenen und erst kürzlich nach Kray oder Leithe Hinzugezogenen zu verbessern, soll besser über Angebote und Termine im Stadtteil informiert werden. Denn die beiden Gruppen hätten mitunter Probleme, aufeinander zuzugehen und wüssten nicht, wo sie Kontakte knüpfen könnten, formuliert Stadtteilmoderatorin Christina Fornefeld ein Anliegen.
Dafür biete sich etwa das Julius-Leber-Haus an, wo unter anderem einmal im Monat das syrische Frühstücksbuffet angeboten werde (Meistersingerstraße 50, 6. Februar und 5. März, 9 Uhr). Zudem liegen nun Einladungen vor, das Übergangswohnheim an der Grimbergstraße kennenzulernen sowie am Nachbarschaftsstammtisch „Kray mit Y“ teilzunehmen (jeden letzten Donnerstag im Monat, wechselnde Orte, Info: www.kraymitypsilon.de). Und am Isingplatz startet immer dienstags, 11 Uhr, ein Spaziergang mit ehrenamtlichen Spazierpaten.
Busverbindungen in Abendstunden, fehlende Radwege und Stau um die A 40
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Über holprige Trampelpfade in den Vierteln, mangelnde Busverbindungen an den Abenden, fehlende Radwege und den Stau im Bereich der A 40 diskutierte eine weitere Gruppe, während es in der Gesprächsrunde zu den Treffpunkten um die vorhandenen, öffentlichen Räume ging, die „oft nicht als solche genutzt und anerkannt werden“.
Organisation und Durchführung der Konferenz
Die Organisation und Durchführung der ersten Stadtteilentwicklungs-Konferenz übernahmen Vertreter vom Naturschutzverein Volksgarten, von den katholischen, evangelischen und und islamischen Gemeinden, vom Förderverein Rathaus Kray, von der Universität Duisburg-Essen, von der Krayer Bürgerschaft, Geschäftsleute sowie Mitarbeiter des städtischen Jugendamtes.
Weitere Informationen gibt es unter: www.sek-kray-leithe.de
So lautet ein Vorschlag, den Krayer Markt und den Isingplatz als Treffpunkte zu etablieren und nicht ausschließlich für Stadtteilfeste zu nutzen. Für den Spielplatz an der Kiwittstraße soll ein Spielplatzpate gesucht werden. Zudem wollen die Beteiligten zusammenfassen, welche Räume in Kray etwa für Geburtstage gemietet werden können. Die leeren Ladenlokale in Kray-Süd wiederum könnten von Künstlern bespielt werde
Stadtteilbüro für Mitte des Jahres geplant
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Gewünscht ist auch ein Stadtteilbüro: Das soll voraussichtlich zur Jahresmitte am Krayer Markt eröffnen, kündigt Christina Fornefeld an. Dort könnte dann auch ein Repaircafé entstehen. Weitere Ideen sind möglich, falls sich Bürger mit weiteren Angeboten einbringen wollen. Die möchten vor allem nun mit der Umsetzung starten, lautet die Bilanz des ersten Treffens: „Heute haben wir so viele Themen angerissen. Wir können nicht erst in der nächsten Konferenz in einem halben Jahr weiter darüber sprechen. Wir müssen sofort daran arbeiten.“