Essen. Der Obststand ist umgezogen – von der Kettwiger Straße zum Willy-Brandt-Platz. Gegen die drohende Kündigung hatten 5000 Kunden protestiert.

Der beliebte Obststand hat seinen Betrieb wieder aufgenommen. Nach fast 50 Jahren auf der Kettwiger Straße ist das Südfrüchte-Geschäft zum neuen Standort Willy-Brandt-Platz umgezogen. Er steht jetzt direkt vor dem Galeria-Pavillon. Ein Wechsel, von dem sich Geschäftsführer Said Lali (45) viel verspricht: „Wir haben unsere Verkaufsfläche verdoppelt und werden unser Angebot vergrößern können.“

Auf der Kettwiger Straße hatte sich Lali mit 24 Quadratmetern Verkaufsfläche begnügen müssen. „Jetzt haben wir fünfzig.“ Am Montag hat der Obststand die gut einmonatige Winterpause beendet. Zusätzlich zu Obst und Gemüse will der Kaufmann nun auch Antipasti, eingelegte Oliven und anderen mediterrane Spezialitäten anbieten. Hinzu kommen Obstbecher und frisch gepresste Säfte, die vor zwei Jahren aus dem Angebot genommen worden waren. Ferner sei geplant, Crêpes und Waffeln rund um das Thema Obst und Gemüse anzubieten.

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Der Obststand am Willy-Brandt-Platz steht direkt neben dem Galeria-Pavillon. Die Verkaufsfläche hat sich verdoppelt, auch das Angebot wird erweitert.
Der Obststand am Willy-Brandt-Platz steht direkt neben dem Galeria-Pavillon. Die Verkaufsfläche hat sich verdoppelt, auch das Angebot wird erweitert. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Das Schicksal des Obststandes hatte sich im vergangenen Spätherbst zu einem Politikum entwickelt. Um frischen Wind in die Kettwiger zu bringen, hatte die Stadt die Jahrzehnte alten Verträge mit dem Hauptmieter, dem Verband der Markthändler und Schausteller, gekündigt. Dieser hatte zuletzt noch vier Stände gepachtet und untervermietet. Während der Blumenstand vor der Münsterkirche weiterläuft und am angestammten Standort verbleibt, sind der City-Grill (vor P & C) und der Blumenstand am Limbecker Platz eingestellt worden.

5000 Kunden hatten sich für den Erhalt des Obststandes eingesetzt

Das drohende Ende des Obststandes hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst – insbesondere bei der treuen Stammkundschaft. „An unserer Online-Petition zum Erhalt haben sich 1500 Kunden beteiligt, hinzu kommen 3500 Unterschriften am Stand“, sagt Lali. Auch Politiker hatten sich für den Erhalt eingesetzt. Der Geschäftsmann bedankt sich für die breite Unterstützung. Ein Dank, der sich auch finanziell bemerkbar mache. „In den ersten beiden Wochen bieten wir interessanten Sonderangebote an.“

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Gespannt ist Said Lali auf die von Essen Marketing angekündigte Aufwertung des Willy-Brandt-Platzes. Dort soll ab dem Frühjahr jeden Dienstag ein Wochenmarkt veranstaltet werden, hinzu kommt in der warmen Jahreshälfte einmal pro Monat – an einem Freitag – ein Feierabendmarkt.

Said Lalis Vertrag läuft zunächst ein Jahr. Während des Weihnachtsmarktes wird er seine Verkaufsfläche vorübergehend aufgeben und ein paar Schritte weiter einen Stand am Kettwiger Tor übernehmen.