Essen. Bewegung in der City: Der Obststand zieht von der Kettwiger zum Willy-Brandt-Platz. Obendrein wird’s dort dienstags einen Frischemarkt geben.
Die überraschende Kündigung des alteingesessenen Obststandes auf der Kettwiger Straße hatte nicht nur bei der treuen Kundschaft einen Sturm der Entrüstung entfacht. Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab, durch die die Existenz des beliebten Standes dauerhaft gesichert werden kann.
Die Essen Marketing Gesellschaft (EMG) will den Obststand schon Anfang nächsten Jahres zum Willy-Brandt-Platz verlegen. Damit nicht genug: Dieser große Platz, der zugleich Tor zur Innenstadt ist, soll durch zwei neue Märkte spürbar aufgewertet werden: durch einen ganztägigen Frischemarkt und einen Feierabendmarkt in den Sommermonaten.
Die EMG hat ihre Pläne am Mittwoch im Ausschuss für öffentliche Ordnung ausgebreitet. Danach soll der Obststand seinen Stand auf einer Promotion-Fläche der EMG vor dem Pavillon auf dem Willy-Brandt-Platz errichten.
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Der Vorteil dieser Lösung: Obsthändler Said Lali stehen dort 48 Quadratmeter zur Verfügung, 20 mehr als am alten Standort. Die Folge: Er kann sein Angebot erweitern, angedacht ist zum Beispiel eine Saftbar. Außerdem wird eine insgesamt wertigere Präsentation erwogen.
Vier Immobilien-Eigentümer und die Stadt wollen den Willy-Brandt-Platz umgestalten
Eine weitere mögliche Veränderung: Weil der Nutzungsvertrag künftig wohl direkt zwischen der Stadt und dem Obsthändler abgeschlossen wird, könnte der Mietpreis sinken. Zur Erinnerung: Mehr als vierzig Jahre lagen die Verkaufsstände der Innenstadt (City-Grill, Obst, Blumen etc.) in Verantwortung der Arbeitsgemeinschaft der Schausteller und Markthändler, die jeweils untervermietete und damit indirekt das Schaustellermuseum auf der Hachestraße subventionierte.
„Ich freue mich sehr, dass wir so schnell eine gute Lösung finden konnten, die allen Interessen gerecht wird“, sagte Svenja Krämer, Leiterin des EMG-Citymanagements, dem Ausschuss. Der Betreiber profitiere von einem zentralen Standort und mehr Fläche. Im Gegenzug habe die EMG eine deutliche Erweiterung des Angebotes und attraktivere Standgestaltung erreicht. Die neue Lösung sei aber zunächst nur auf ein Jahr begrenzt. Der Grund: Die vier Immobilien-Eigentümer am Willy-Brandt-Platz und die Stadt wollen das von Handelshof, Hauptpost, Galeria Kaufhof und Eick-Haus gesäumte Viereck umgestalten. Details wurden jedoch nicht genannt.
Zwei neue Angebot: dienstags ein Frischemarkt und im Sommer ein Feierabendmarkt
Der Umzug des Obststandes ist aus EMG-Sicht nur der erste Schritt, um auf dem Willy-Brandt-Platz ein langfristiges Frischeangebot zu etablieren. Ab dem Frühjahr soll es jeden Dienstag von 8 bis 18 Uhr einen Wochenmarkt geben. Dafür wird an diesem Tag der Innenstadtmarkt an der Marktkirche wegfallen. Dieser wird künftig nur noch freitags von 9 bis 18 Uhr stattfinden.
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In den Sommermonaten soll der Willy-Brandt-Platz zusätzlich durch einen Feierabendmarkt mit neuem Leben erfüllt werden. Dieser soll zunächst ein Mal pro Monat jeweils freitags stattfinden und ein überwiegend gastronomisches Angebot bereithalten. Ein detailliertes Konzept will die EMG zusammen mit der für die Wochenmärkte zuständigen EVV Verwertungs- und Betriebs GmbH (EVB) und den Anliegern in den kommenden Wochen erarbeiten. „Die Marktveranstaltungen und die umliegenden Waren- und Geschäftshäuser sollen sich gegenseitig beleben“, sagt EMG-Geschäftsführer Richard Röhrhoff.
Mit dieser Weichenstellung sind auch die Tage des Feierabendmarktes auf dem Weberplatz gezählt. Nun werde mit Akteuren im Quartier Nördliche Innenstadt an einer Ersatzveranstaltung auf diesem Platz gearbeitet.