Essen. Seit dieser Woche gilt auf der Alfredstraße Tempo 30. Die Stadt Essen ist gewillt, das Tempo-Limit durchzusetzen und denkt über „Blitzer“ nach.

Das städtische Amt für Straßen und Verkehr erwägt Geschwindigkeitskontrollen auf der Alfredstraße. Autofahrer, die zwischen Folkwangstraße und Bertoldstraße deutlich schneller unterwegs sind als die dort seit Montag erlaubten 30 Kilometer pro Stunde, könnten ab der kommenden Woche zur Kasse gebeten werden.

Auf dem etwa 400 Meter langen Straßenabschnitt hat die Stadt Essen die zulässige Höchstgeschwindigkeit am Montag herabgesetzt. Um herauszufinden, welchen Einfluss dies auf die Luftqualität an der vielbefahrenen Bundesstraße hat. Drei Wochen lang gilt dort deshalb probeweise Tempo 30.

Am ersten Tag, so der Eindruck, ignorierten noch zahlreiche Autofahrer die neue Beschilderung. Nachdem sich der Berufsverkehr aufgelöst hatte, wurde schneller gefahren als 30 km/h. Zuvor berichtete ein Autofahrer, der von der Norbertstraße kommend in Richtung Innenstadt fuhr, von längeren Rückstaus als üblich.

Die Geschwindigkeit auf der Alfredstraße wird aktuell nur gemessen

Das zuständige Amt für Straßen und Verkehr will nun die kommenden Tage abwarten und beobachten, wie sich die Verkehrsteilnehmer verhalten. „Wir gehen davon aus, dass sich das einspielt“, sagte Amtsleiter Rainer Wienke im Gespräch mit der Redaktion über das neue Tempolimit. Sollte dies wider Erwarten nicht der Fall sein, werde das Ordnungsamt die Geschwindigkeit überwachen und dafür mobile „Blitzer“ positionieren.

Aktuell wird durch ein Ingenieurbüro technisch zwar erfasst, wie viele Fahrzeuge auf dem Streckenabschnitt unterwegs sind; auch wie schnell sie gefahren sind, wird gemessen. Noch werden Tempoverstöße aber nicht geahndet. Auch die Stickoxid-Belastung der Umgebungsluft wird rund um die Uhr gemessen.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 hat sich die Luftqualität verbessert

Von den Daten verspricht die Stadt sich Erkenntnisse darüber, wie die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden. Der Versuch mache nur Sinn, wenn die Daten auch belastbar seien, das Tempolimit also eingehalten werde.

Neben Tempo 30 will die Stadt in den kommenden Monaten auch verschiedene Ampelphasen testen. Die sogenannte Umlaufzeit von der derzeit 104 Sekunden soll auf 120 Sekunden verlängert und alternativ dazu auf 80 Sekunden verkürzt werden. Ergebnisse will die Verwaltung zur Jahresmitte vorlegen.

2018 lag die Stickstoffdioxid-Belastung an der Alfredstraße im Jahresdurchschnitt bei 48 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und damit deutlich über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres wurden durchschnittlich nur noch 39,2 Mikrogramm gemessen. Die Auswertung für das gesamte Jahr 2019 durch das Landesumweltamt steht noch aus.