Essen. Was bringt Tempo 30 für die Luftqualität? Die Stadt Essen hat auf der stark belasteten B224 im Bereich der Alfredstraße jetzt den Test gestartet.

Die Stadt Essen senkt vorübergehend die Höchstgeschwindigkeit auf der Alfredstraße: Seit diesem Montag, 3. Februar, gilt dort zwischen der Folkwangstraße und der Bertoldstraße drei Wochen lang Tempo 30. Der Test läuft bis zum 21. Februar und ist einer von ingesamt fünf "Reallaboren", die die Stadt im Streit um bessere Luft starten wird.

Die Umwelt- und Verkehrsbehörden wollen testen, welchen Einfluss das geringere Tempo auf die Luftqualität hat. Auf dem etwa 400 Meter langen Streckenabschnitt misst die Stadt die Luftbelastung durch Stickoxide und erfasst, wie viele Fahrzeuge unterwegs sind. Auch Tempo-Kontrollen wird es geben.

Die Grünphasen der Ampeln werden wahlweise verlängert und verkürzt

Außerdem will die Stadt herausfinden, ob sich der Verkehrsfluss mit Hilfe der Ampelschaltungen verbessern lässt. Bis zum Sommer sollen außerdem die Grünphasen deshalb wahlweise auf 120 Sekunden verlängert und auf 80 Sekunden verkürzt werden. Derzeit dauert die Grünphase 104 Sekunden.

Die so genannte umweltsensitive Signalsteuerung ist Bestandteil des Vergleichs, den die Stadt Essen und das Land NRW mit der Deutschen Umwelthilfe vor dem Oberverwaltungsgericht geschlossen hat. Das Ziel ist es, Fahrverbote auf der mit täglich mehr 40.000 Fahrzeugen hochfrequentierten Alfredstraße zu vermeiden. Die Signalsteuerung soll ab Sommer diesen Jahres umgesetzt werden.

In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres hat sich die Luftqualität verbessert

Die Luftqualität hat sich an der Alfredstraße zuletzt verbessert. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres wurde eine Belastung durch Stickstoffdioxid von durchschnittlich 39,2 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen. Die Auswertung der letzten drei Monate des Jahres steht noch aus. 2018 waren es im Jahresdurchschnitt noch 48 Mikrogramm. Die Stadt geht davon aus, dass das Verkehrsaufkommen maximal um 5000 Fahrzeuge reduziert werden muss, soll der Grenzwert auf Dauer eingehalten werden.