Essen-Rüttenscheid. Eigentlich wollte das Maria-Wächtler-Gymnasium in Essen-Rüttenscheid am 29. Januar Gäste aus China empfangen. Doch dazu kommt es nicht.
Das Programm war festgezurrt, der Empfang im Rathaus organisiert, die Unterkunft in den Gastgeberfamilien ebenfalls: Doch die chinesische Partnerschule des Maria-Wächtler-Gymnasiums hat den Besuch von 21 Jugendlichen abgesagt. Die High School No I. in Changzhou habe sich angesichts der Ausbreitung des Coronavirus und nach Rücksprache mit der dortigen Bezirksregierung zu dem Schritt entschieden, berichtet Thorsten Korthaus, Leiter des Rüttenscheider Gymnasiums.
Behörden in China haben Reise nach Essen nicht erlaubt
Die Schülergruppe im Alter von 15 bis 17 Jahren sowie zwei Lehrer sollten eigentlich am 29. Januar in Essen eintreffen und eine Woche lang bleiben. Am vergangenen Wochenende habe man aber die Nachricht erhalten, dass daraus nichts wird, so der Schulleiter. Nach den bisher vorliegenden Informationen hätten die dortigen Behörden als Vorsichtsmaßnahme der Gruppe die Reise nicht erlaubt. Krankheitsfälle aus Changzhou seien derzeit allerdings nicht bekannt, meinte Korthaus. „Wir hoffen natürlich, dass die Region auch weiterhin von dem Virus verschont bleibt und niemand erkrankt.“ Essens Partnerstadt liegt rund 750 Kilometer von Wuhan entfernt, wo die Ausbreitung des Coronavirus begann.
Am 24. Januar hatte die Schulleitung des Gymnasiums selbst die Initiative ergriffen und sich mit dem Essener Gesundheitsamt und der Uni-Klinik in Verbindung gesetzt. „Dort wurde uns allerdings mitgeteilt, dass man das Gesundheitsrisiko als sehr gering ansehe.“ Darüber hinaus habe sich die Schule auch auf der Seite des Auswärtigen Amtes erkundigt, wie dort die Lage in China beurteilt wird, „um auf dem Laufenden zu bleiben“. Eine Reisewarnung habe zu dem Zeitpunkt allerdings nicht bestanden.
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Reise von Schülern aus Essen-Rüttenscheid im Frühsommer fraglich
Für den Frühsommer ist ein Besuch von Schülern des Maria-Wächtler-Gymnasium in Changzhou vorgesehen. Man werde aber erst einmal abwarten, wie sich die Lage weiter entwickele, hebt Korthaus hervor. Im vergangenen Sommer hatten sich Jugendliche der Rüttenscheider Schule rund drei Wochen in der Partnerstadt aufgehalten und an einem umfangreichen Programm aus Kulturangeboten und Besuchen in Unternehmen teilgenommen.