Essen. Unbekannte wollten offenbar einen Geldautomaten der Hypovereinsbank in Essen-Rüttenscheid sprengen. Polizei sicherte Gebäude rund um die Uhr.

Schwer bewaffnete Polizisten haben in der Nacht auf Donnerstag die Hypovereinsbank am Rüttenscheider Stern vor einem möglichen Einbruch geschützt. Die Sicherheits-Kräfte postierten bis zum frühen Morgen vor der zentral gelegenen Bankfiliale. „Wir hatten Hinweise, dass möglicherweise ein Einbruch auf das Geld-Institut geplant ist“, berichtet Polizei-Sprecherin Bettina Wehram am Donnerstagmorgen. Details nennt die Polizei aus „ermittlungstaktischen Gründen“ nicht.

Möglicherweise wollten die Täter in den Vorraum der Bank eindringen, um einen der Geldautomaten zu sprengen. Auf diese Weise haben zuletzt Kriminelle zuletzt große Mengen Bargeld in Essen-Kupferdreh erbeutet, als sie im Februar 2019 einen Geldautomaten der Commerzbank-Filiale auf der Kupferdreher Straße in die Luft jagten. Bei der Detonation wurden sogar Teile der Außenfassade zerstört.

Zahl der gesprengten Geldautomaten gering

Insgesamt ist die Zahl der gesprengten Geldautomaten im Stadtgebiet aber vergleichsweise gering – im Jahr 2018 gab es keinen einzigen Vorgang; im Jahr 2017 fünf. Damals war offenbar eine Bande unterwegs. Die Polizei registrierte im Juni 2017 einen weiteren Versuch im Hörsterfeld, als Unbekannte versuchten, einen Geldautomaten der Sparkasse zu sprengen. Dieser Versuch schlug aber fehl.

Die Täter versuchen üblicherweise, ein explosives Gasgemisch in den Automaten zu leiten. Die materiellen und baulichen Schäden sind häufig sehr hoch.

Geldinstitute: Beschädigte Automaten werden umgehend ersetzt

Die Geldinstitute versichern, dass sie trotz solcher Vorkommnisse die Anzahl der Geldautomaten im Stadtgebiet möglichst stabil halten und beschädigte Apparate umgehend ersetzen. Die Deutsche Bank betreibt derzeit 28 Geldautomaten in Essen, die Postbank 21, die Commerzbank 25, die Sparkasse Essen etwa 120 Geräte. Die Zahl der Geldautomaten ist in den vergangenen Jahren leicht rückläufig, was aber an Filialschließungen liegt. So hatte die Postbank vor fünf Jahren noch zwei Geräte mehr in Essen.

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Zuletzt gab es Diskussionen im Stadtteil Heidhausen, weil die Sparkasse dort neue Räume für ihren Geldautomaten sucht. Das habe aber mit auslaufenden Mietverträgen zu tun, und die Sparkasse sei um Ersatz bemüht, hieß es.