Essen-Heisingen. Die Pläne für den Umbau sind Jahrzehnte alt, doch die Haltestelle verfällt: Den Zustand am Heisinger Endhaltepunkt beklagen Bürger und Politiker.

Seit fast 40 Jahren wohnt Heinz Münch nahe der Busendhaltestelle in Heisingen. „Genauso lange herrscht hier Chaos“, sagt der 70-Jährige. Gemeint sind die offenen Pläne für den Umbau des Halts gleich am Baldeneysee sowie die täglichen Situationen, bei denen Busse kaum um die Kurve kommen und die Fahrgäste inzwischen in Schlaglöchern aussteigen: „Das ist weder barrierefrei, noch ein Aushängeschild hier am See.“ Nun will auch die Politik das Thema erneut angehen.

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung VIII

Die Bezirksvertretung VIII für die Stadtteile Überruhr, Burgaltendorf, Byfang, Kupferdreh und Heisingen (Ruhrhalbinsel) findet am Dienstag, 4. Februar, um 17.30 im Gemeindeheim St. Josef am Heidebergweg 18b statt.

Unter anderem stehen Themen wie die Endhaltestelle in Heisingen, die Graffiti- und Vandalismusprobleme im Bezirk Ruhrhalbinsel sowie eine neue Aufenthaltsmöglichkeit für Jugendliche im Benderpark.

Bürger können an dem öffentlichem Teil der Sitzung teilnehmen.

„Schon als wir hier hergezogen sind, war klar, dass diese Haltestelle verlegt werden soll“, beschreibt Heinz Münch. Nun beobachtet er aber weiterhin, wie eng es werde, wenn da bereits zwei Busse pausieren und ein dritter biege von der Lanfermannfähre ein. Dann werde es schwierig, bestätigt ein Busfahrer. Und mit der Eröffnung der Gastronomie Extrablatt seien zahlreiche parkende Autos als Hindernisse hinzugekommen.

Zerstörte Gehwege würden höchstens geflickt

Anwohner Heinz Münch beklagt den Zustand der Haltestelle und den zerstörten Gehweg.
Anwohner Heinz Münch beklagt den Zustand der Haltestelle und den zerstörten Gehweg. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Heinz Münch verweist zudem auf den katastrophalen Zustand der Gehwege, die ständig kaputt gefahren würden. Die Aussteige seien inzwischen regelrecht abgesackt. „Das wird geflickt, die Busse fahren darüber und schon bröckelt es erneut“, sagt der Heisinger, der sich fragt, ob die Pläne zum Ausbau dieses Platzes jemals umgesetzt würden.

Diskutiert wurden diese Pläne zuletzt vor rund einem Jahr, als wegen des Fünf-Minuten-Taktes eine temporäre Lösung gesucht wurde, da die bisherige Endhaltestelle für mehr Busse nicht ausgelegt ist. Um diesen Halt aber auszubauen, fehlten „planungsrechtliche Voraussetzungen“, hieß es von Seiten der Stadt. Und da ein neues Planverfahren Jahre dauern würde, pausieren die Busfahrer nun übergangsweise oberhalb der Stadtteilkerns an der Heisinger Straße.

Politik wird das Thema im Februar auf der Tagesordnung haben

Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel hat das Thema daher bereits auf die Tagesordnung des Stadtteilparlamentes für Februar setzen lassen: „Wir sind uns schon lange parteiübergreifend einig, dass an der Endhaltestelle dringender Handlungsbedarf besteht.“ Da müsse nun die Politik erneut nachfassen.

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Rolf Reithmayer, SPD Fraktionschef auf der Ruhrhalbinsel, kennt das Thema und die Probleme schon lange und stimmt zu. Noch in diesem Jahr wolle die Politik versuchen, die Pläne voran zu bringen. „Ich fordere schon seit 40 Jahren die Erneuerung der Heisinger Endhaltestelle“, sagt Rolf Reithmayer. Dafür benötige man einen Bebauungsplan, erklärt der Politiker.

Dieser existiere nach wie vor nicht, sagt Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Derzeit liege dafür auch kein Antrag aus der Politik vor. Sollte ein Beschluss dazu von der Bezirksvertretung erfolgen, werde die Stadt entsprechend reagieren, erklärt die Sprecherin. Am Ende sei es aber auch eine Prioritätenfrage, weist sie auf die Anzahl von Anträgen und die Dauer des Verfahrens hin – die Heisinger werden sich wohl weiterhin gedulden müssen.