Essen. Den Bio-Supermarkt Basic wird es nur noch wenige Wochen geben. Der Grund, den das Unternehmen nennt, ist für Essen wenig schmeichelhaft.
Der Bio-Supermarkt Basic in der Essener Innenstadt zieht sich nach 15 Jahren zurück. Der Lebensmittelladen am Ende der Kettwiger Straße in der Nähe des Flachsmarktes wird in wenigen Wochen schließen. Das bestätigte das Unternehmen auf Nachfrage.
„Die Schließung unserer Filiale in Essen wird im März 2020 erfolgen“, teilte ein Sprecher mit. Er nannte als Grund die „sehr negative Entwicklung der Essener Innenstadt, die wir als Einzelhändler nicht aufhalten können“. Und weiter erklärte er: „Wir haben uns diesen deutlich negativen Verlauf lange entgegen gestemmt. Auch wenn wir mit unserem Konzept in einem starken Wachstumsmarkt agieren, können wir in Essen den Frequenzverlust und den Abwärtstrend in der Fußgängerzone nicht grundsätzlich ändern.“ Basic werde sich daher auf andere Standorte konzentrieren.
Bio-Supermarkt Basic: 17 Mitarbeiter in Essen betroffen
Die Basic AG wurde 1997 in München gegründet und betreibt nach eigenen Angaben aktuell deutschlandweit in 16 Städten 31 Filialen. Der Essener Markt wurde 2005 eröffnet. Außer Essen seien keine Schließungen geplant, heißt es. Im Gegenteil: „Die Basic AG befindet sich momentan insgesamt in einer Wachstumsphase“, so der Sprecher.
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Betroffen von der Schließung in Essen sind laut Unternehmen 17 Mitarbeiter. Für sie sei ein sozialer Ausgleich gefunden worden. Ihnen wurde Arbeit in anderen Basic-Märkten angeboten, ein Teil werde dieses Angebot annehmen.
Einzelhandelsverband: „Innenstadtbashing scheint in Mode zu sein“
Der Essener Einzelhandelsverband setzt zumindest ein Fragezeichen dahinter, ob die Schließung tatsächlich rein mit dem Standort zu tun hat. „So schlecht ist der Standort meines Erachtens gar nicht“, sagte der Hauptgeschäftsführer Marc Heistermann. Der Bio-Markt sei schließlich nur wenige Meter von den Hauptfußgängerwegen entfernt. Dagegen verwies Heistermann auf die wachsende Konkurrenz in der Branche: „Bio ist im Trend. Deshalb bauen auch die großen Lebensmittelhändler ihr Sortiment immer weiter aus.“
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Heistermann bedauert es, dass die Innenstadt häufig dann schlecht geredet wird, wenn jemand den Standort verlässt. „Innenstadtbashing scheint in Mode zu sein“, sagte er. Er verwies dagegen auf Ansiedlungen in der jüngeren Vergangenheit. So hat beispielsweise der Drogeriemarkt DM auf der Kettwiger eine Filiale eröffnet und auch der Modehändler Sinn hat sich bewusst für die Essener Innenstadt entschieden.