Essen. Das Kinoporträt über das Leben von Udo Lindenberg begeistert die Zuschauer in der Lichtburg. Und der Rockstar hat Tränen hinter der Sonnenbrille.

Lindenberg-Euphorie in Essen! Mit lautstarken Fangesängen wurden Udo Lindenberg und das Filmteam am Donnerstagabend schon vor der Lichtburg empfangen. Und am Ende der mit lautem Jubel gefeierten NRW-Premiere von „Lindenberg. Mach dein Ding“ stimmten auch im Kinosaal alle mit ein: „Alles klar auf der Andrea Doria.“

Zuschauer erhoben sich von den Sesseln

Da hatten sich längst alle Zuschauer von den Sesseln erhoben, um den Mann zu feiern, der mit gewohnt nordischer Nonchalance auf die Lichtburg-Bühne tänzelte. Wo es erst einmal ein dickes Kompliment für Regisseurin Hermine Huntgeburth gab: „Der Film ist der absolute Hammer, so genial gemacht“, lobte Lindenberg das über zweistündige Werk, das davon erzählt, wie aus dem kleinen Udo Gerhard Lindenberg aus Gronau in Westfalen eine Ikone der deutschsprachigen Rockmusik wurde.

Alte Weggefährten waren auch da

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Schon vor dem Filmstart hatte der Musiker viele Freunde und Verwandte aus seiner westfälischen Heimat begrüßt, aber auch alte Weggefährten wie den Bassisten Steffi Stephan, Gründungsmitglied des Panikorchesters. „Die Familie fühlt sich sehr geehrt“, sagte Lindenberg später, „auch die ganze Panik-Familie“. Und er selber musste sogar „ein paar Tränen hinter meiner Sonnenbrille“ trocknen. „Tränen der Rührung, aber auch der Entzückung.“

Lindenberg weiß nicht: „Ist er das oder ich?“

Doch bevor es dann fast ein bisschen sentimental wurde, tanzte Lindenberg lieber ein Freudentänzchen mit Hauptdarsteller Jan Bülow, der den Deutschrocker so überzeugend spielt, dass sich selbst der echte Lindenberg manchmal fragt: „Ist er das auf der Leinwand oder ich?“

Udo Lindenberg auf dem roten Teppich der Lichtburg.
Udo Lindenberg auf dem roten Teppich der Lichtburg. © FUNKE Foto Services | Julia Tillmann

Dass mit dem 23-jährigen Newcomer „die Nadel im Heuhaufen“ gefunden wurde, davon ist nicht nur Hermine Huntgeburth überzeugt. Auch von Udo Lindenberg gab es ein Extra-Kompliment für Bülow, der die Songs im Film selber performt.

„Du singst auch sehr geil“

„Du singst auch sehr geil, so lockerflockig“, lobte der 73-Jährige und erkannte sogar eine besondere innere Verbindungen: „Du bist ja auch so’n bisschen schüchtern und scheu, aber hast auch Spaß am Scheißebauen und Durchdrehen.“ Von wilden durchzechten Nächten auf der Reeperbahn, den Anfängen als Jazz-Drummer in der libyschen Wüste, aber auch von frühen Verletzungen, den harten Auseinandersetzungen mit dem Vater, den ersten Frauen und den vielen Rückschlägen bis zum Durchbruch 1973 erzählt der Film.

„Der westfälisch-amerikanische Traum ist in Erfüllung gegangen“

Für ihn sei der „westfälisch-amerikanische Traum“ in Erfüllung gegangen, sagt Udo Lindenberg später. Es hat nur ein paar Umwege gebraucht vom Kinderzimmer in Gronau bis zur Suite im Hamburger Luxushotel Atlantic, doch gezweifelt hat der Musiker nie: „Du gehst deinen Weg, aber immer mit Charmanz!“

Udo Lindenberg- Ist ein geiles Land, Deutschland.

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