Essen. Der ehemalige Bezirksbürgermeister Michael Bonmann zieht sich nach Streit mit der Essener CDU-Spitze komplett aus der Stadtteilpolitik zurück.

Schon im Sommer vergangenen Jahres hatte sich angedeutet, dass das Verhältnis zwischen dem langjährigen Bezirksbürgermeister Michael Bonmann und seinen CDU-Parteikollegen nicht mehr stimmte. Nachdem er vom Amt des Bezirksbürgermeisters zurücktrat, hat er nun auch seinen Verzicht auf eine Kandidatur als einfacher Bezirksvertreter erklärt. Für Irritationen hatte unter anderem gesorgt, dass Bonmann für die Zeit nach der Kommunalwahl im September Gesprächsbereitschaft mit möglichen gewählten AfD-Vertretern signalisiert hatte.

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Dass er sich mit solchen Aussagen bei der Essener Parteispitze keine Freunde machen würde, wird dem langjährigen Bezirkspolitiker durchaus klar gewesen sein. Dass er sich dennoch so äußerte, passt zu dem Menschen Michael Bonmann, den man auf Veranstaltungen immer wieder als jemanden kennenlernen konnte, der seine Meinung klar und bestimmt äußerte – unabhängig von der Parteilinie.

http://funke-cms.abendblatt.de:8080/webservice/thumbnail/article/228072557Diplomatisches Taktieren ist – so hatte es oft den Anschein – nicht sein Ding. Was er denkt, das spricht er aus, auch wenn es einigen in seinem Umfeld nicht passt. Wenn sich jemand wie Michael Bonmann, der Stadtteilpolitik über viele Jahre gelebt hat, komplett zurückzieht, mag das für seine innerparteilichen Gegner ein Grund zum Aufatmen sein.

Für die politische Szene im Bezirk ist es ein Verlust – Politiker mit Ecken und Kanten, wie es Michael Bonmann ist, findet man nicht mehr allzu oft.