Essen. Das Essener Einkaufszentrum hat sich stark gewandelt. Viele Läden zogen zuletzt aus. Die meisten dieser Flächen sind nun wieder vermietet.

Für das Einkaufszentrum Limbecker Platz ist der Jahreswechsel gewisserweise auch ein Neustart. „Wir werden zwar bis Mitte nächsten Jahres noch mit Umbauten und Mietereinzügen zu tun haben“, sagte Center-Managerin Alexandra Wagner. Aber die Umbruchphase, in der sich das zehn Jahre alte Center zuletzt befand, ist quasi abgeschlossen. „Mit den Neuvermietungen sind wir für die nächsten Jahre gut aufgestellt“, zeigte sie sich überzeugt.

Hintergrund der massiven Veränderungen im Einkaufstempel: In den vergangenen beiden Jahren liefen die meisten der über zehn Jahre abgeschlossenen Mietverträge aus und mussten entweder verlängert oder bis 31. Dezember gekündigt werden. Das hatte zur Folge, dass viele Geschäfte schlossen oder umzogen, Flächen längere Zeit leer standen und neue Namen auftauchten.

200 Läden zählt das Einkaufszentrum, das damit zu den größten innerstädtischen in Deutschland zählt. Während große Mieter wie Saturn, Karstadt und C&A auch weiterhin im Center bleiben, hatten rund 20 Prozent der Mieter in jüngerer Zeit dem Limbecker Platz den Rücken gekehrt. Darunter befanden sich bekannte Namen wie Villeroy und Boch, WMF, Armani Jeans, Gerry Weber, Zara Home oder WE-Fashion.

Acht Schuhgeschäfte schlossen zuletzt im Limbecker Platz

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Wagner kann aber nun vermelden: Für die meisten der Geschäfte gebe es wieder neue Mieter und nur wenige Flächen hätten noch keinen Nachfolger. Wie viele das genau sind, sagte sie nicht, betonte aber: „Einen Mieter zu finden, ist das eine. Wir wollen aber einen guten Branchenmix erhalten und lassen dafür lieber Läden etwas länger leerstehen.“ Generell aber seien die Zeiten vorbei, dass es in den Centern quasi keinen Leerstand gebe. „Der Handel ist nicht einfacher geworden, das geht auch an den Einkaufszentren nicht spurlos vorbei“, sagte Alexandra Wagner.

Auffällig ist, dass vor allem Textilanbieter und Schuhgeschäfte, die besonders mit der wachsenden Online-Konkurrenz zu kämpfen haben, im Limbecker Platz schlossen. Allein acht Schuhhändler geben ihre Filialen auf. Dafür aber finden sich im Center nun mehr Anbieter und Dienstleister im Gesundheits- und Fitnessbereich wie beispielsweise Optikerläden und mehr Gastronomie. „Früher galt die Faustformel, dass es in seinem Center 80 Prozent Modeanteil geben sollte. Das wird sich aber drehen. Heute setzt man auf viel mehr Gastrokonzepte, um die Aufenthaltsqualität zu steigern“, berichtet die Center-Managerin.

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In den kommenden Wochen werden noch mindestens zehn neue Läden einziehen bzw. sich erweitern. So wird sich das Bekleidungsgeschäft C&A verkleinern und das Untergeschoss aufgeben. Auf diese Fläche zieht demnächst der Drogeriemarkt Rossmann, kündigte Alexandra Wagner an. Neben der Eröffnung von Hollister kurz vor Weihnachten wird es noch einen weiteren Neuzugang im Modebereich geben: Die Modekette Kult will eine Filiale im Limbecker Platz eröffnen. Sie entsteht auf der Fläche, auf der bislang der Schuhhändler Kämpgen zu finden war. Und das Sportbekleidungsgeschäft JD Sports übernimmt zusätzlich die Fläche von S.Oliver, dessen Filiale auszieht. JD Sports baut sein Geschäft dann zu einem so genannten Flag-Ship-Store aus.

Limbecker Platz wird Mitte 2020 modernisiert

Am Eingang zur Limbecker Straße wird nach dem Umzug des Feinkostgeschäfts Wajos dort Blume 2000 einen Shop betreiben und damit quasi die Lücke schließen, die mit dem Weggang des Blumenhändlers vor dem Center entsteht. Hinzu kommen Jolifin, ein Anbieter für Nageldesign-Zubehör, Fishers Sweets und Gepps Feinkost. Schließlich werde es noch einen Laden geben, der nachhaltige Geschenke verkauft und einen für ätherische Öle, heißt es. Auch ein neues Kartoffel-Gastrokonzept werde im kommenden Jahr öffnen.

Während außerdem viele Mieter ihre Läden vertragsgemäß modernisieren werden, wird auch das Center selbst ab Mitte kommenden Jahres einer Frischekur unterzogen. Der Eigentümer will vor allem die Aufenthaltsqualität verbessern, mehr Services anbieten und für eine bessere Orientierung im Center sorgen. Ein höherer einstelliger Millionenbetrag ist dafür vorgesehen. Der Umbau soll Ende 2021 abgeschlossen sein.