Essen. Vor genau zehn Jahren eröffnete der Limbecker Platz in Essen. Nun soll das Einkaufscenter modernisiert werden. Was das Management plant.

Zehn Jahre nach seiner Eröffnung soll das Essener Einkaufszentrum Limbecker Platz modernisiert werden. Die Besitzer wollen dafür einen hohen einstelligen Millionenbetrag investieren, kündigt Centermanagerin Alexandra Wagner an. Ende vergangene Woche gab es dafür grünes Licht.

Der Umbau soll Mitte nächsten Jahres beginnen und bis Ende 2021 abgeschlossen sein. „Es geht darum, den Kunden mehr Einkaufserlebnisse zu bieten, um gegen den Onlinehandel in Zukunft bestehen zu können. Das Center wird danach moderner wirken“, unterstreicht Alexandra Wagner. Aber auch die Konkurrenz der umliegenden Shoppingcenter, die ebenfalls kräftig investieren, zwingt zum Handeln in Essen.

Der Limbecker Platz ist vor genau zehn Jahren, am 22. Oktober 2009, eröffnet worden. Damals wurde nach über dreijähriger Bauzeit der zweite Bauabschnitt eingeweiht. Mit rund 200 Geschäften auf 70.000 Quadratmeter Verkaufsfläche gehört das Center seither zu den größten innerstädtischen Einkaufszentren Deutschlands. Eigentümer sind die Fondsgesellschaft der Volksbanken, die Union Investment, und der Shoppingcenter-Betreiber ECE, hinter dem die Familie Otto steht. Die Union Investment hatte einst die Anteile der Warenhauskette Karstadt mit übernommen, die anfangs beim Limbecker Platz mit im Boot saß, heute aber nur noch Mieter ist.

Limbecker Platz setzt auf mehr Aufenthaltsqualität und bessere Orientierung

Bei den Neuerungen, die nun anstehen, geht es vor allem um mehr Aufenthaltsqualität, mehr Service und um eine bessere Orientierung im Center. Schon seit der Eröffnung stellt das Center die Kunden vor allem bei der Orientierung vor Probleme. Zwar sollen die vier Rotunden im Inneren, die jeweils die Namen europäischer Metropolen tragen, für Übersichtlichkeit sorgen. Doch für den Besucher seien die Wegpunkte kaum zu erkennen, räumt Alexandra Wagner ein. Deshalb sollen die Namen der Rotunden durch große Banner kenntlich gemacht werden. Auch bei der Wegeführung im Center zu Aufzügen und Besuchertoiletten gebe es Verbesserungsbedarf.

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Des Weiteren soll der Gastro-Bereich, der in die Jahre gekommen ist, aufgemöbelt werden. Durch eine neue Möblierung wird es dann auch mehr Sitzplätze geben, kündigt die Centermanagerin an. „Der Foodcourt wird aufgrund unserer innerstädtischen Lage super angenommen. Aber uns fehlen Sitzplätze.“ Im gesamten Center soll es zudem neue bequeme Sitzgelegenheiten und Lounges geben. „Es soll insgesamt wohnlicher wirken“, so Wagner.

Schließlich will sich das Centermanagement die Parkplätze vornehmen. Auch dort sollen die Eingänge zum Center besser beleuchtet und gekennzeichnet werden. Wegleitsysteme sollen es erleichtern, ins Center und auch wieder zum Auto zu finden. Schließlich denkt Wagner über eine so genannte Einzelstellplatzüberwachung nach. Das bedeutet: freie Parkplätze werden mit grünen Lämpchen gekennzeichnet, besetzte mit rot. Das soll die Parkplatzsuche vereinfachen.

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Im Limbecker Platz stehen momentan viele Mieterwechsel an

Die Modernisierung soll Mitte kommenden Jahres beginnen. Bis dahin werden die zum 1. Januar 2020 anstehenden Mieterwechsel über die Bühne gegangen sein, sagt Alexandra Wagner. Im Limbecker Platz stehen in den Läden im Moment viele Veränderungen an, denn die meisten Mietverträge wurden 2008/2009 über zehn Jahre abgeschlossen und standen jetzt zur Verlängerung an. So werden die großen Läden Saturn, Rewe und C&A auch in Zukunft im Center zu finden sein, der Bekleidungsladen C&A allerdings wird sich verkleinern und das Untergeschoss aufgeben.

Rund 20 Prozent der Mieter haben dem Center allerdings den Rücken gekehrt bzw. werden es noch. Der eine oder andere Leerstand deutet auf noch anstehende Mieterwechsel hin: So kommt beispielsweise im Dezember die Bekleidungsmarke Hollister neu hinzu. Diese übernimmt im Erdgeschoss die Flächen von Marc O’Polo und Zara Home. Im Obergeschoss siedelt sich auf 400 Quadratmeter Hakari an - ein asiatischer Buffetanbieter. Neu wird auch ein Feinkostladen Gepp’s sein und der E-Zigarettenhändler Hello Vape. Auffällig ist, dass sich künftig der Textilanteil im Center verringern wird. Dafür wachsen Segmente wie beispielsweise Optiker und Gastronomie. „Da geht es uns so wie dem gesamten Einzelhandel“, sagt Wagner.