Essen. Die Verkehrsmoral sinkt, der Ton wird rauer, der Verkehrsraum knapper. Wo die Behörden mit Worten nicht mehr weiterkommen, müssen Taten folgen.
Zugeparkte Rad- und Gehwege, Autos, die Behindertenparkplätze blockieren, abgestellte Fahrzeuge, die Rettungs- und Feuerwehrwagen ausbremsen, rasende Auto- und Motorradfahrer, die gleichermaßen für Unsicherheit sorgen, wie sie Aggressionen schüren. Die Verkehrsmoral sinkt spürbar, der Ton wird rauer, der Verkehrsraum knapper – zumal in Essen. Zunehmend ist es mit gutgemeinten Appellen an die gegenseitige Rücksichtnahme nicht mehr getan. Leider.
Wo die Behörden mit Worten nicht weiterkommen, müssen Taten folgen
Doch wo Stadt und Polizei mit Worten allein nicht weiterkommen, müssen Taten folgen: Die Verkehrserziehung übers Portemonnaie bis hin zum Führerscheinentzug ist bei zu vielen Zeitgenossen mittlerweile das einzige Mittel, das noch greift. Niemand sollte unbemerkt und ungestraft davonkommen, der mit über 100 Sachen den Werdener Berg herunterbrettert. Niemand sollte auf Nachsicht hoffen, der sein Auto Leben gefährdend vor Kindergärten, Schulen parkt oder auf Behindertenparkplätzen abstellt. Insofern ist es nur konsequent, dass die Stadt Essen härter durchgreifen will.
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Sie tut’s um der Sicherheit willen, aber auch der Finanzen wegen, was ihr auch immer wieder den Vorwurf der Wegelagerei einbringt. Ein bitterer Beigeschmack bleibt allerdings aus einem anderen Grund: Weil ausgerechnet diejenigen für die vom Kämmerer eingeplanten Mehreinnahmen und damit fürs Gemeinwohl sorgen, die durch besonders asoziales und rücksichtsloses Verhalten auf den Straßen auffallen. Nehmen wir es in diesem Fall hin mit der Erkenntnis: Auch deren Geld stinkt nicht.
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