Essen. Der Essener Weihnachtsmarkt punktet mit seinem frühen Start. Besucher aus nah und fern freuen sich über den Budenzauber.
5 Grad, trocken und windstill – bessere Bedingungen für den Start des Essener Weihnachtsmarktes hätte es nicht geben können. Tausende Besucher nutzten das und bummelten am ersten Samstag durch die Gassen.
Der Essener Weihnachtsmarkt hat den besten Glühwein weit und breit
Zwei bis drei Glühweine braucht es schon, bis Ralf, Sabine, Ilka und Uwe sich trauen und ihre selbstgemachten blinkenden Weihnachtstannenhüte aufsetzen: Das beschwingte Quartett ist für die alljährliche Hut-Zeremonie extra aus Düsseldorf auf den Essener Weihnachtsmarkt gekommen. „Der fängt nämlich eine Woche früher an, als bei uns“, lautet ihre Erklärung. Außerdem gebe es hier den besten Glühwein weit und breit, „das haben wir in den vielen Jahren, die wir nach Essen kommen, schon ausgetestet“, sagt Ralf.
Tatsächlich punktet der Essener Weihnachtsmarkt mit seinem frühen Start. Viele Besucher sind dafür aus der Umgebung angereist: wie Sabrina Gesenberg und Alex Kollenberg aus Velbert, die ihren Lieblingsstand Knobelix auf dem Willy-Brand-Platz ansteuern. Mit im Schlepptau haben sie Freunde aus Kiel und Köln. „Wir kommen jedes Jahr nach Essen, das ist einfach ein Muss“, sagt Alex Kollenberg. Ihm ist sofort aufgefallen, dass die Stände auf dem Platz neu angeordnet wurden. „Alles ist etwas lichter und offener, das gefällt mir gut.“
Ein echter Weihnachtsbaum aus dem Sauerland ziert den Eingang
Das ist nicht das einzig Neue am diesjährigen Budenzauber: Neben der viel diskutierten Plastiktanne gibt es am Eingang in die Kettwiger Straße auch wieder einen echten Baum (aus dem Sauerland), vor dem ein funkelnder Rentierschlitten aufgebaut ist. Schon hier stehen die Besucher Schlange für Selfie. Auch die beiden Essener Familien Lepper und Al Baradan bauen sich vor der Glitzerkulisse auf. „Wir zeigen unseren syrischen Freunden den Weihnachtsmarkt“, sagt das Ehepaar Lepper, „gleich geht es auf das Riesenrad. Das ist unser ganz persönliches Highlight.“
Die Öffnungszeiten des Weihnachtsmarkts
Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag, 11 bis 21 Uhr; Freitag und Samstag, 11 bis 22 Uhr; am Totensonntag, 24. November, bleibt der Weihnachtsmarkt geschlossen.
Am 3. Advent dürfte es außerdem wieder richtig voll werden in der Innenstadt: Die Einzelhändler beteiligen sich mit einem verkaufsoffenen Sonntag am Markttreiben.
Außerdem: Jeden Mittwoch ist Kindertag auf dem Weihnachtsmarkt. Auf einer Bühne am Kardinal-Hengsbach-Platz gibt es dann Live-Musik und ein buntes Programm, zudem können sich die Kinder schminken lassen.
Weihnachtliche Fotomotive gibt es übrigens in diesem Jahr reichlich viele: So ist die begehbare Lichterkugel vor dem Grillo ein echter Hingucker. Hier sitzen Claus und Elisabeth Kranger, die extra aus Krefeld angereist sind. „Wir freuen uns das ganze Jahr auf die Adventszeit, besuchen nach Möglichkeit alle Weihnachtsmärkte in NRW“, sagt Claus Kranger. In Essen mag er die Weitläufigkeit, „man findet in der ganzen Innenstadt Stände und tritt sich dabei nicht so auf die Füße“.
Grog-Schiff „Freya“ geht seit 20 Jahren am Kennedyplatz vor Anker
Voll ist es trotzdem – das freut nicht nur die bekannten Dauerbrenner auf dem Weihnachtsmarkt, wie die Baltrumer Udo Bengen und Alfred Scheepker, die schon seit 20 Jahren mit ihrem Grog-Schiff „Freya“ am Kennedyplatz vor Anker gehen und mit dem Großteil ihrer Besucher schon per Du sind. Auch die Neulinge hoffen für die nächsten sechs Wochen auf gute Geschäfte. Darunter Jillian Busse, die mit ihren „wachsenden Kalendern“ auf dem Willy-Brandt-Platz steht: Dahinter verbirgt sich ein Start-Up-Unternehmen aus Nürnberg, das Kalender mit Pflanzensamen produziert und damit im Öko-Trend liegt.
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Öko ist auch der neue Hundekuchenstand auf dem Kennedyplatz: Dort demonstriert die französische Bulldogge Stitch, wie schnell Hund die selbstgebackenen Plätzchen mit der Geschmacksnote Lamm oder Spinat vertilgen kann. Am originellsten sind aber die „Matchplopz“ von Mathias Mergel: Das Essener kam auf die einfache wie geniale Idee, gebrauchte Matchbox-Autos zu Flaschenöffnern umzufunktionieren. „Das sind die vierrädrigen Helden meiner Kindheit“, sagt der Ratinger Karsten Renning, „die kommen Heiligabend bei mir auf den Tisch.“