Essen-Borbeck. Der Bergbau hat den Stadtteil Essen-Borbeck geprägt. Eine Ausstellung in der Alten Cuesterey erinnert an die zehn Bergwerke und ihre Schächte.

Zehn Zechen zählte der Stadtteil Borbeck in seiner langen Geschichte. Doch wie hießen sie? Wo waren sie? Und was ist von ihnen heute noch zu sehen? Antworten möchte die Jahresausstellung „Bergbau in Borbeck“ des Kultur-Historischen Vereins Borbeck geben. Sie ist von Sonntag, 24. November, bis 5. Januar in der Alten Cuesterey, Weidkamp 10, zu sehen.

Als im vergangenen Jahr die Zeche Prosper in Bottrop als letzte Deutschland geschlossen wurde, erinnerte eine Vielzahl von Ausstellungen an den Bergbau in unserer Region. Einerseits wollte der Kultur-Historische Verein damals nicht noch die zigste Ausstellung zu diesem Thema anbieten, andererseits missfiel Heimathistoriker Andreas Koerner, dass Borbeck gar nicht erwähnt wurde. Also entwickelte er auf Anregung des Vorsitzenden Jürgen Becker doch eine Faktensammlung über den heimischen Bergbau.

Vorarbeit von Hermann Josef Dübbert

Aus der Bergbausammlung Rotthausen stammt dieser Bergkittel.
Aus der Bergbausammlung Rotthausen stammt dieser Bergkittel. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Als ergiebige Quelle erwiesen sich Vorarbeiten von Hermann Josef Dübbert. Er war Vorstandsmitglied des Borbecker Knappenvereins, „der sich nicht zufrieden geben wollte mit der Mariengrotte von 1911 an der Dionysiuskirche“, erzählt Andreas Koerner. So hat der Verein zum Beispiel vor gut 20 Jahren zwei Gedenksteine für die Zeche Wolfsbank 1 an der Herbrüggenstraße und für Wolfsbank 2/3 am Wolfsbankring aufstellen lassen. Hermann Josef Dübbert war es dann zu verdanken, dass im April 2006 zwei weitere Bergbaugedenksteine für Franz Haniels Zechen am Kloster Emmaus in Schönebeck sowie für Schacht Kronprinz an der Aktienstraße aufgestellt wurden. Dieser ist im Rahmen der Baustelle des neuen Einkaufszentrums von Aldi und Edeka gesichert worden und soll, so Jürgen Becker, später an anderer Stelle wieder neu aufgestellt werden.

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Hermann Josef Dübbert hat zudem auch zehn Karten mit dem Standort jeder einzelnen Zeche erstellt, die nun alle in der Ausstellung zu sehen sind. „So können sich die Borbecker orientieren, wo jede Zeche und jeder Schacht war“, hebt Andreas Koerner hervor. Versehen sind die Darstellungen mit Zahlen der im Bergbau beschäftigten Borbecker und mit historischen Fotos. Herausragend sei eine Grafik der Zeche Neu-Cöln aus dem Jahre 1850.

Erinnerungsstücke aus der Bergbausammlung Rotthausen

Die Ausstellung würdigt außerdem Franz Wüstenhöfer. Ein Porträtbild zeigt den ehemaligen Direktor der Zechengesellschaft König Wilhelm.

Weil der Kultur-Historische Verein selbst nicht über Erinnerungsstücke aus der Zeit des Bergbaus verfügt, bat er die Freunde der Bergbausammlung Rotthausen um einige Leihstücke. Das ist kein Frevel, schließlich gehörte Rotthausen noch im vergangenen Jahrhundert zu Essen.

Die Ausstellung wird ergänzt durch Vorträge. Sie spricht Bernhard Tonner am Mittwoch, 27. November, über „Die heilige Helene“. Am Freitag, 6. Dezember, stellt Helmut Brus aus Ebel die Zeche Prosper vor – sie habe mit Borbeck mehr zu tun, als allgemein bekannt sei. Andreas Koerner schließlich lädt am Sonntag, 15. Dezember, (alle 17 Uhr), zu einem Bildervortrag „Bergbau in Borbeck – heute“ ein.

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