Essen. Veranstalter wollte den Zombie Walk als politische Demo anmelden – doch die Polizei macht nicht mit. Jetzt zieht der Veranstalter vor Gericht.

Nach dem Streit um den Essener Zombie Walk am Halloween-Abend (Donnerstag, 31. Oktober) ist es fraglich, ob die Veranstaltung überhaupt stattfindet. Die Polizei hat die Gruselparade, die zum 13. Mal durch die Essener Innenstadt ziehen will, nicht als politische Demonstration genehmigt.

Polizei: Zombie Walk ist Spaß und Unterhaltung

Veranstalter Dirk Bußler hatte den Zombie Walk offiziell bei der Polizei als Versammlung angemeldet unter dem Motto „Die Stadt gehört allen Bürgern“. Doch nach Angaben von Polizeisprecherin Silvia Czapiewski stehe weiterhin der „Spaß- und Unterhaltungsfaktor“ des Zombie Walks im Vordergrund – wie in den Vorjahren, als der Walk auch meistens ohne polizeiliche Begleitung auskam. „Der Zombie Walk unterscheidet sich in seiner grundsätzlichen Ausrichtung nicht von den Walks in den Vorjahren“, sagt Czapiewski.

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Veranstalter Dirk Bußler hält diese Argumentation für „totalen Quatsch“ und will gerichtlich dagegen vorgehen mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Damit hatte er Medienberichten zufolge schon einmal im Jahr 2012 Erfolg.

Bei der Stadt Essen hat Bußler seinen „Zombie Walk“ nicht als Veranstaltung genehmigen lassen. „Das wäre mir auch nicht erlaubt worden wegen des Essen Light Festivals“, sagt Bußler. In den vergangenen Tagen hatte es erhebliche Konflikte zwischen der Essen Marketing Gesellschaft (EMG) gegeben, die das Light Festival am Freitag in der Innenstadt startet. Große Lichtskulpturen verstellen dabei Teile des Willy-Brandt-Platzes und anderen zentralen Standorten in der Innenstadt. Bereits im vergangenen Jahr war eine Alternativ-Route ausgewählt worden.

Mit der EMG schien ein Kompromiss gefunden worden zu sein

Allerdings schien die Kuh vom Eis und am Mittwoch mit der EMG noch ein Kompromiss gefunden worden zu sein, wie Bußler anklingen ließ: Die Teilnehmer des Zombie-Walks sollten sich demnach bereits um 16 Uhr wie gehabt am Willy-Brandt-Platz treffen und sich spätestens um 17.30 Uhr in Bewegung setzen. Der Zug sollte dann wie von Bußler gewünscht über die Kettwiger Straße führen und sich spätestens um 18 Uhr nördlich der Marktkirche bewegen. EMG-Geschäftsführer Dieter Groppe bestätigt diese Kompromiss-Formel weitgehend: Er geht aber davon aus, dass die Untoten den Willy-Brandt-Platz schon um 17.15 Uhr verlassen.

Ab 18 Uhr nördlich der Marktkirche – dieser Zeitpunkt ist der EMG sehr wichtig, weil an der Marktkirche einer der Höhepunkte des Essen Light-Festivals stattfindet und sich die Besucher des einen wie des anderen Events möglichst nicht ins Gehege kommen sollten.

Mit der Entscheidung der Polizei ist nun allerdings offen wie es weitergeht.