Essen/Mülheim. Nach der Kehrtwende der Mülheimer Genossen macht auch Essens SPD den Flughafen wieder zum Thema. Ein Ja zur Kursänderung sei das aber noch nicht.
Es liegt was in der Luft am Flughafen Essen-Mülheim: der Geruch nach politischer Kursänderung. Nachdem vor ein paar Wochen die Essener CDU eine Abkehr vom Ausstieg zumindest erwogen hat, brachten die Mülheimer Sozialdemokraten jüngst einen fortgeführten Flugbetrieb auf verkürzter Start- und Landebahn ins Gespräch. Und Essens Genossen? Wollen nun zumindest mal darüber reden.
Nein, eine Kehrtwende ist das noch nicht: „Wir hätten von uns aus wohl keine Initiative gestartet“, sagt der Fraktionschef der Essener Rats-SPD, Ingo Vogel, auf Nachfrage. Für ihn und die stärkste Ratsfraktion gelten damit nach wie vor jene alten Beschlüsse, die auch von den hiesigen Sozialdemokraten mitgetragen wurden: Schluss mit dem Flugbetrieb an der Stadtgrenze sobald möglich. Einerseits.
„Eine abschließende Meinung haben wir noch nicht“
Andererseits: „Wir nehmen ja die wachsenden Diskussionen um uns herum wahr“ – und zugleich zum Anlass, die eigene Position noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Schließlich, so Vogel, sei seit dem Beschluss von damals ein Vierteljahrhundert vergangen, die Rahmenbedingungen hätten sich verändert, es gibt Zusagen für neue mögliche Investitionen.
Und deshalb will die SPD in Essen den Flughafen in Kürze wieder fraktionsintern auf die Tagesordnung setzen – ohne sich selbst unter Druck zu begeben. Möglich, dass das Thema im Kommunalwahl-Programm auftaucht, möglich auch, dass man sich schon früher positioniert: „Eine abschließende Meinung haben wir noch nicht.“