Essen. Dienstag und Mittwoch müssen rund 5600 Kinder an den Essener Grundschulen angemeldet werden. In welchen Stadtteilen zu wenig Platz sein wird.
Manche Essener Grundschulen müssen im kommenden Schuljahr aus Raumnot Pavillons aufstellen. Das befürchtet die Stadtverwaltung. Es steht zu befürchten, dass stellenweise die Zahl der angemeldeten Kinder die Zahl freier Grundschulplätze bei weitem übersteigt. Am Dienstag, 8. Oktober, und Mittwoch, 9. Oktober, werden im Stadtgebiet rund 5600 Kindergartenkinder an den Grundschulen für die erste Klasse angemeldet. Fest steht schon jetzt: Es wird so eng wie nie.
Eine Beschlussvorlage der Schulverwaltung, mit der sich der zuständige Fachausschuss am Mittwoch beschäftigen soll, skizziert die aktuelle Lage: Demnach stehen 5588 Schulplätzen genau 5594 anzumeldende Kinder gegenüber – das heißt, rein rechnerisch fehlen bereits sechs Plätze. Trotzdem geht man bei der Stadt davon aus, dass es dennoch „möglich sein wird, jedem Kind einen Schulplatz anzubieten.“
Allein in der Innenstadt fehlen mehr als 100 Plätze
Das größere Problem entsteht in den Stadtteilen: Besonders eng werden wird es in der Innenstadt (Stadtbezirk I), wo es rechnerisch 132 Plätze zu wenig gibt, außerdem im Stadtbezirk VI (Stoppenberg, Schonnebeck, Katernberg), wo 33 Plätze fehlen und im Großraum Steele (29 Plätze zu wenig). Auch innerhalb einzelner Bezirke sei die Lage sehr unterschiedlich, heißt es: Während in Borbeck-Mitte zum Beispiel genügend Grundschul-Plätze zur Verfügung stehen, fehlen im benachbarten Bochold allein 77 Plätze. Auch in Haarzopf wird es erwartbar eng, wo eine ehemalige Grundschule erst noch neu aktiviert werden muss; das Gleiche gilt für Frintrop oder bestimmte Quartiere in Rüttenscheid.
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Dabei ist bei der Statistik noch gar nicht das Problem berücksichtigt, das im September in Stoppenberg entstand: Das Gebäude der Tuttmann-Grundschule ist abgesackt, die Kinder werden jetzt an anderen Grundschulen sowie im Abzweig-Gebäude unterrichtet. „Die Schule wird trotzdem ganz normal Anmeldungen entgegennehmen“, kündigt Regine Möllenbeck an, die Chefin des Fachbereichs Schule der Stadt Essen. Ob die Eltern jedoch ihr Kind an einer Schule anmelden, die bis auf weiteres kein eigenes Hauptgebäude hat, bleibt abzuwarten.
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Die Schulverwaltung geht davon aus, dass nur durch Bildung zusätzlicher Eingangsklassen an vielen Grundschulen alle Kinder angenommen werden können, die angemeldet wurden. Doch kaum eine Grundschule hat noch leere Räume. Entsprechend sei „nicht ausgeschlossen, dass bauliche Maßnahmen erforderlich sei werden, um allen Kindern einen wohnortnahen Platz anzubieten.“ Also: Pavillons müssen her – so, wie sie an vielen Schulen bereits stehen oder standen. Mit 5594 Kindern werden jetzt 375 Erstklässler mehr angemeldet als für das laufende Schuljahr.
Erst Ostern 2020 werden endgültige Bestätigungen verschickt
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Wie immer, müssen sich die Eltern in Geduld üben, ehe sie eine endgültige Zusage der Grundschule erhalten: „Das wird erst rund um Ostern sein“, heißt es überall. Warum es so lange dauert, bis endgültig und verbindlich alle Kinder verteilt sind, hat weniger mit der langsamen Bürokratie zu tun, sondern mehr mit Eltern, die sich nicht kümmern: Mehrere hundert Eltern werden erfahrungsgemäß im Frühjahr 2020 ihr Kind noch nicht angemeldet und die Termine, die jetzt anstehen, deutlich verpasst haben.
Klar ist auch: Besonders beliebte Grundschulen werden Kinder ablehnen müssen. Die Kriterien sind Wohnortnähe, ob es bereits ein Geschwisterkind auf der Schule gibt und – bei Konfessionsschulen –, ob das Kind entsprechend getauft ist.
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