Essen. Die Verbraucherberatung Essen gibt Tipps für das richtige Heizen und Lüften. Wie sich Energie durch einfache Mittel einsparen lässt.

Die letzten warmen Tage sind vorüber, ab Mitte Oktober beginnt die Heizperiode in den Haushalten. Doch mit dem richtigen Raumklima hapert es häufig in der Wohnung. Fenster auf, Fenster zu, die Heizung hochdrehen, die Heizung ausschalten – die richtige Balance für ein angenehmes und gesundes Raumklima zu finden, ist nicht so einfach.

Immer wieder tauchen deshalb in den Energieberatungsstunden der Verbraucherzentrale Essen Fragen nach dem richtigen Lüftungsverhalten, der optimalen Wohnraumtemperatur und natürlich nach dem Energiesparen auf.

Sonnenenergie zur Wärmeversorgung

Für das Heizen gelte Ähnliches wie beim Strom, so der Rat: Heizen sollte man immer nur die Räume, die man benutzt, und nur so viel, wie man braucht. Pro Grad Raumtemperatur könne man bis zu sechs Prozent Heizenergie einsparen, sagen Öko-Experten. Nicht zu vergessen: Energieträger und der Dämmstandard eines Hauses tragen ebenfalls dazu bei, wie umweltfreundlich eine Heizung ist. Statt Öl und Gas kann Sonnenenergie für die Wärmeversorgung genutzt werden.

Feuchte Luft sofort nach dem Baden, Duschen und Kochen austauschen. Je höher die Luftfeuchtigkeit, umso größer das Schimmelrisiko.
Feuchte Luft sofort nach dem Baden, Duschen und Kochen austauschen. Je höher die Luftfeuchtigkeit, umso größer das Schimmelrisiko. © Joerg Schimmel

Oft unterschätzt würde die Dämmung von Heizungsrohren, mit der allein die Bewohner von Ein- und Zweifamilienhäusern in Essen zusammen jährlich rund zwei Millionen Euro sparen könnten, hat die Verbraucherzentrale ausgerechnet. Etwa jedes dritte Haus habe erfahrungsgemäß ungedämmte Rohre.

Heizungsrohre in Isolierschläuche einpacken

„Im Schnitt rund 14 Euro pro Rohrmeter können Verbraucher jedes Jahr sparen, wenn sie Heizungsrohre in Isolierschläuche aus dem Baumarkt einpacken“, erklärt Energieberater Dieter Meyer. Die Kosten dafür lägen unter zehn Euro pro Meter, die Maßnahme lohne sich also schon im ersten Jahr.

Gaskunden empfehlen die Verbraucherschützer, nach günstigeren Tarifen Ausschau zu halten. Rund 200 Euro jährlich könnten bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden in Essen drin sein. Wer sich im Zahlendschungel nicht auskennt: Der Verbraucherberater hilft weiter.

Die Beratungsstelle in der Essener Innenstadt

Die Verbraucherzentrale Essen befindet sich in der Innenstadt, Hollestraße. Telefonisch erreichbar sind die Mitarbeiter unter 0201 64 95 74-01. Die Schuldnerberatung hat die Nummer 0201 64 95 74-05.

Geöffnet ist die Geschäftsstelle montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 19 Uhr sowie freitags von 9 bis 14 Uhr. Dienstags ist geschlossen.

Die Energieberatung in der Geschäftsstelle ist kostenfrei. Eine persönliche Beratung zuhause ist je nach Angebot kostenfrei oder es fallen Kosten von 30 bzw. 60 Euro an.

Weitere Infos auf www.verbraucherzentrale.nrw/beratungsstellen/essen im Internet.

„Eine Stellschraube ist die richtige Einstellung des Thermostatventils am Heizkörper“, so Meyer. Weitere seien etwa die Dämmung der Kellerdecke, der Austausch der Heizungspumpe oder die Dachdämmung.

Lüften: Im Winter reichen schon drei bis fünf Minuten.
Lüften: Im Winter reichen schon drei bis fünf Minuten. © Birgit Helmers

Feuchte Luft schnell austauschen

Ein Vier-Personen-Haushalt gibt pro Tag sechs bis zwölf Liter Wasser an die Luft ab. Wird diese Feuchtigkeit nicht regelmäßig abgeführt, kann sie Schimmel auslösen, sowohl in Wohnungen mit undichten Fenstern als auch in energetisch sanierten Häusern. In unbeheizten Räumen sei die Gefahr besonders groß.

Regelmäßiges Stoß- oder Querlüften bei weit geöffneten Fenstern sorge für frische Luft. Feuchte Luft sollte nach dem Duschen, Baden oder Kochen schnell ausgetauscht werden, damit sich die Feuchtigkeit nicht an den Wänden niederschlägt. Durch Lüften und Heizen lasse sich Schimmel vorbeugen – wenn das Gebäude in einem guten Zustand ist.

Trockene Luft kann die Schleimhäute reizen

Ein gutes Wohnklima liege, so die Experten, bei 18 bis 22 Grad und bei einer relativen Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent – je nachdem, ob die Bewohner gerade auf dem Sofa sitzen oder Hausarbeit erledigen.

Sinkt diese unter 30 Prozent, entsteht zwar kein Schimmel, aber trockene Luft kann die Schleimhäute reizen. Zur Kontrolle eigne sich ein Thermo-Hygrometer – den gibt es für ein paar Euro im Baumarkt.

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