Essen-Überruhr/Burgaltendorf. 160 Beispiele für mangelhafte Schilder haben SPD-Politiker in Überruhr und Burgaltendorf aufgelistet. Die Stadt ist dafür sogar dankbar.
Das Schild mit der Höchstgeschwindigkeit ist überklebt, der Straßenname nicht mehr lesbar, der Parkhinweis durch eine dicke Schmutzschicht unlesbar: Mit diesen Hinweisen zum Zustand zahlreicher Verkehrsschilder haben sich Bürger aus Überruhr und Burgaltendorf an die Politik gewandt. Die SPD ist dieser Anregung nachgegangen und hat nun eine Liste an die Stadt gesandt: Darauf finden mehr als 160 Beispiele von Schildern im miserablen Zustand: Die Beseitigung der Mängel sei schon aus Sicherheitsgründen erforderlich.
Ob mit Moos bewachsen, zugewuchert, besprüht, beklebt oder aufgrund ihres Alters seien die Schilder nicht mehr lesbar, erklärt der erklärt der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Uwe Hesse. Die Mitglieder sind in Burgaltendorf, Überruhr-Hinsel und Überruhr-Holthausen unterwegs gewesen, haben die Schilder fotografiert und dokumentiert, auf die Bürger beim politischen Stammtisch hingewiesen hatten. Diese Dokumentation haben die Sozialdemokraten nun der Stadtverwaltung weitergeleitet. Darauf sind etwa Überruhrstraße, Schulte-Hinsel-Straße, Langenberger Straße, Klapperstraße, Burgstraße und Kohlenstraße gleich mehrfach zu finden.
Politiker bitten um Rückmeldung zur Behebung der Mängel
„Wir haben die Erwartung, dass sich die Stadt ernsthaft mit unserer Mängelliste auseinandersetzt und uns im Interesse der Bürger zeitnah eine Rückmeldung zur Behebung der Mängel gibt“, erklärt Hesse. Die Sicherheit sei dabei das eine Argument, ein anderes das Stadtbild.
Der Stadt liegt nun eine lange Liste samt CD vor, auf der die Schilder mit Straßen nach Kategorien eingeteilt sind: verschmutzt oder zugewachsen, beklebt oder besprüht und verwittert. „Dies soll die Handhabung bei der Behebung der Mängel erleichtern“, haben die Sozialdemokraten formuliert. Und die Stadt zeigt sich durchaus dankbar für die Hinweise. „Wir sichten die Liste systematisch und handeln dort sofort, wo akute Gefahr besteht“, erklärt Stadtsprecherin Jasmin Trilling.
Priorität je nach Verkehrsbedeutung
Grundsätzlich kontrollieren Mitarbeiter der Stadt die Verkehrsschilder bei Begehungen der Straßen regelmäßig und nach Verkehrsbedeutung. Heißt: Je größer eine Straße ist und damit befahrener, desto mehr liegt dort das Augenmerk auf den Schildern. Ergebe sich eine Verkehrsgefahr durch ein nicht mehr erkennbares Schild, werde dessen Austausch priorisiert. Schilder, die zum Beispiel auf Wander- oder Fußwege hinweisen, rücken nach hinten.
„Standardschilder wie Stopp oder Vorfahrt achten haben wir im Lager“, erklärt die Sprecherin. Andere und auch spezielle Schilder müssten mitunter erst neu bestellt werden. Theoretisch ließen sich doch einige verschmutzte Schilder einfach putzen, ob Bürger oder Stadt: Sie könnten zum Lappen greifen – könnte man denken. Doch so einfach sei das eben nicht. Denn oftmals funktioniere eine Reinigung, ob von Schmutz oder Aufklebern, nicht, ohne die Schicht zu beschädigen, die dafür sorgt, dass die Schilder durch das Scheinwerferlicht reflektieren.
Bei Hinweisen rückt die Stadt gezielt aus
Schadensmeldung per Online-Formular bei der Stadt
Die Politiker haben der Stadt gleich fünf Tabellen und Bilder der mangelhaften Schilder auf einer CD zukommen lassen.
Bürger, die beschmutzte oder beschädigte Schilder melden möchten, können das über das Stadtportal essen.de tun: Dort findet sich das Formular zur Schadensmeldung im Verkehrsraum.
Es können Angaben zu Schildern, Straßenbeleuchtung, Gehwegen oder Ampeln gemacht werden. Der Schaden kann formuliert u d ein Bild angehängt werden.
Bürger müssen vor dem Abschicken auch ihren Namen, eine Telefonnummer für Rückfragen und eine E-Mail-Adresse angeben.
Was Bürger immer tun können: Unleserliche Schilder auch über das Online-Schadensformular der Stadt melden. Darauf sei die Stadt sogar angewiesen: „Dann können die zuständigen Mitarbeiter gleich gezielt ausrücken.“