Essen. An der Essener Uniklinik sind Keime im Trinkwasser festgestellt worden. An anderer Stelle ist das Wasser weiter sauber, sagen die Stadtwerke.

Nachdem bei Trinkwasser-Proben im Uniklinikum Keime entdeckt wurden, ist weiter offen, ob es sich um ein flächendeckendes Problem handelt. Nach den Keim-Funden haben die Stadtwerke unmittelbar Proben entnommen in Holsterhausen und an der Margarethenhöhe – auch an dem Wasserbehälter, der den Bereich des Klinikums versorgt. Die Ergebnisse dieser Tests liegen vermutlich erst am Wochenende vor. Die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Gelände der Uniklinik bleiben weiter hoch.

„Vor einer Woche waren die regelmäßigen Kontrollen an dem Behälter und an allen anderen Mess-Stationen noch ohne Befund“, betont Dirk Pomplun, Sprecher der Stadtwerke. Die Stadtwerke entnehmen regelmäßig an 90 Mess-Punkten im Stadtgebiet Wasserproben.

Patienten und Mitarbeiter im Klinikum sollen kein Wasser aus dem Wasserhahn trinken

In den Zuleitungen des Klinikums waren so genannte „coliforme Keime“ entdeckt worden, die als „wenig krankheitserregend“ gelten. Trotzdem könnten sie Beschwerden von Patienten im Uni-Klinikum verstärken: „In Absprache mit dem Gesundheitsamt der Stadt und mit Blick auf schwerkranke Patienten wurden vorsorgliche Maßnahmen getroffen“, berichtet Uniklinik-Sprecher Thorsten Schabelon.

Derzeit würden Patienten und Mitarbeiter angehalten, kein Wasser aus dem Hahn zu trinken. Auch fürs Zähneputzen solle Wasser aus Flaschen benutzt werden. Die Intensivstationen des Klinikums seien mit zusätzlichen Wasserfiltern ausgestattet worden. Auf einigen Stationen gebe es Aushänge, die Besucher und Patienten auf die Keim-Funde hinweisen. Mitarbeiter seien per E-Mail informiert worden.

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Die Stadtwerke kontrollieren täglich das Wasser, das an einer zentralen Pumpstation an der Westfalenstraße das gesamte Netz im Stadtgebiet versorgt: „Auch dort haben wir bislang keinen Befund festgestellt“, sagt Dirk Pomplun.

Keim ist auf dem Klinik-Gelände an verschiedenen Punkten gefunden worden

Unterdessen setzt die Uniklinik gerade alles daran, die Keime auszuschalten und das Trinkwasser wieder zu einwandfreier Qualität zu bringen. „Wir haben damit begonnen, die Zuleitungen durchzuspülen. Es geht um so genannte erdverlegte Leitungen“, sagt der Kliniksprecher. Einen solchen Keim-Befund habe es im Trinkwasser auf dem Klinikgelände bislang noch nicht gegeben. „Das Wichtigste ist, dass sich der Keim nicht weiter ausbreitet.“

Die Bakterien seien an verschiedenen Mess-Punkten auf dem Krankenhaus-Gelände nachgewiesen worden. Zuerst im Robert-Koch-Haus an der Virchowstraße, einem noch recht neuen Gebäude. Dort ist das Institut für Mikrobiologie untergebracht. Coliforme Keime fallen unter die Bezeichnung Umweltkeime. Damit ist gemeint, dass es sich um einen natürlichen Keim handelt. Experten sagen, dass er beispielsweise bei Arbeiten an Wasserleitungen in das Trinkwasser gelangen könnte. Schon eine kleine Verschmutzung könne dazu führen, dass sich der Keim verbreitet.