Essen. Beim Tag der guten Lebensmittel werden Brot, Fleisch, Käse oder Bier aus regionaler Produktion angeboten. Premiere für den Essener Ernährungsrat.
Menschen möchten wissen, was sie da genau auf dem Teller liegen haben. Stammen die Eier von Hühnern, die draußen frei herumlaufen durften? Musste der Honig eine weite Reise bis zum Supermarkt zurücklegen? Das Essener Netzwerk „Gute Lebensmittel im Revier“ versteht sich als ein Zusammenschluss und Einkaufsführer, der genau solche Fragen beantwortet. Am Samstag, 7. September, präsentieren Händler ihre Angebote aus nachhaltiger Produktion beim „Tag der guten Lebensmittel“ auf dem Weberplatz. Bei dieser Gelegenheit soll auch der neue Essener Ernährungsrat vorgestellt werden.
Von 10 bis 18 Uhr können sich die Besucher des Weberplatzes in der nördlichen Essener Innenstadt durch Obst und Gemüse, Brot und Bier, Käse und Kuchen an 30 Ständen probieren. Und bei jedem einzelnen Produkt sollen sie sicher sein können, dass es von regionalen Erzeugern stammt sowie gut, sauber und fair hergestellt wurde. Darauf legen die Produzenten Wert, die sich im Netzwerk „Gute Lebensmittel im Revier“ zusammengeschlossen haben.
Über 60 Produzenten beteiligen sich an dem Netzwerk „Gute Lebensmittel im Revier“
Es werden seit der Gründung im Jahr der Grünen Hauptstadt 2017 immer mehr: „Über 60 Anbieter machen jetzt mit. Sie stammen alle aus dem Ruhrgebiet und der direkten Nachbarschaft“, sagt Netzwerk-Initiator Manfred Weniger. Da trifft beispielsweise der Wasserbüffelhof Kragemann auf den Biomarkt Frohnhausen, die Kettwiger Kaffeerösterei auf die Currysoße von Ruhrfeuer.
Ein Mitglied der ersten Stunde ist Bäckermeister Thomas Lang von der Bio-Bäckerei Troll. „Wir beziehen die meisten Zutaten für unsere Produkte von Händlern aus einem Umkreis von 50 Kilometer um Essen herum“, sagt Lang. Zuletzt habe man sich dagegen entschieden, weiter einige wenige Zutaten aus China zu kaufen, „weil wir da keine richtige Qualitätskontrolle haben“.
Erster Auftritt des neuen Essener Ernährungsrates
So oder ähnlich sehen es auch die anderen Produzenten aus dem Netzwerk „Gute Lebensmittel im Revier“. „Das Interesse an geschmacklich und gesundheitlich einwandfreien Produkten steigt. Immer mehr Verbraucher kaufen bewusst ein“, sagt Manfred Weniger. Und immer mehr Händler wollen in dem Netzwerk mitmachen. Gerade wird über die Aufnahme eines Hanf-Anbieters diskutiert. Hanf? „Hanf wird in Kleidung, Öl oder als Samen genutzt“, sagt Weniger.
Schnibbel-Aktion: Süppchen kochen
Beim 3. „Tag der guten Lebensmittel“ am Samstag, 7. September, von 10 bis 18 Uhr auf dem Weberplatz werden 30 Stände aufgebaut, es beteiligen sich aber noch mehr Züchter, Produzenten und Händler. Denn manche teilen sich einen Stand.
Die Besucher können auch selbst mitmachen. Es soll eine große Schnibbel-Aktion geben. Das heißt: Übrig gebliebenes Gemüse aus Bioläden und von Landwirten kann gemeinsam geputzt, geschnitten und zu Suppe verarbeitet werden.
Beim „Tag der guten Lebensmittel“ am kommenden Samstag wird auch der neue Essener Ernährungsrat erstmals in einem größeren Rahmen in Erscheinung treten. „Wir wollen uns dafür einsetzen, dass jeder in Essen Zugang zu gesunden, ökologisch produzierten Lebensmitteln bekommen kann“, sagt Susanne Giepen, Qualitätsmanagerin bei Troll und Mitinitiatorin des Essener Ernährungsrates. Unter anderem wolle der Ernährungsrat anschieben, dass auch Gemeinschaftsküchen in Kitas oder Schulen im großen Stil Bioprodukte servieren. „Wir möchten die Stadt Essen auf dem Weg dorthin beraten“, sagt Giepen. Wie so etwas aussehen könnte, wird beim „Tag der guten Lebensmittel“ am Samstag um 11 Uhr vorgestellt. Dann beginnt im Haus der Begegnung, I. Weberstraße 28, der Vortrag einer Bio-Catering-Anbieterin aus Thüringen.
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