Bücherfest holt Literaturstars, Schauspiel-Prominenz und namhafte Kinderbuchautoren ins Revier. Lese-Nachwuchs soll Lust auf Literatur bekommen.
„Abschied und Aufbruch“ standen 2018 beim großen Lesefest Lit.Ruhr auf der Agenda. Im Jahr nach dem offiziellen Abschied vom Steinkohlebergbau heißt eine Reihe des sechstägigen Literaturfestivals nun „Transformationen“, die den Wandel aus gesellschaftlicher, historischer und ökologischer Sicht behandelt. Auf den sonst viel bemühten Strukturwandel-Begriff habe man bewusst verzichtet, sagt Bärbel Bergerhoff-Wodopia von der RAG-Stiftung. Gleichwohl sei es wichtig, „das Thema immer wieder in den Focus zu setzen, auch über die Literatur“.
Karten und Preise
Tickets im Vorverkauf gibt es ab sofort unter www.westticket.de, unter 0211/274000 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Alle weiteren Infos unter www.lit-ruhr.
Tickets für die einzelnen Abende der Lit.Ruhr kosten zwischen 10 und 20 € im VVK. Karten für die Eröffnungsgala kosten zwischen 18 und 55 €.
Ein internationales Lesefest sei im Revier deshalb „richtig gut angesiedelt“, findet das Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung. Gemeinsam mit der Brost-Stiftung, der Innogy Stiftung, der Mercator Stiftung und Evonik Industries sorgen die fünf großen Förderer auch im dritten Jahr der Lit.Ruhr für ein Programm, das vom 8. bis 13. Oktober hochkarätige Schriftsteller, Philosophen, Star-Blogger, Klimaaktivisten, Politiker, prominente Schauspieler und jede Menge namhafte Kinder- und Jugendbuchautoren ins Ruhrgebiet holt.
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Mit 37 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche ist das Nachwuchsangebot dabei fast so umfänglich wie das Erwachsenenprogramm. Den Lesern von morgen den Zugang zur Literatur zu ebnen – und das kostenlos – ist vielen Förderern ein besonderes Anliegen. „Uns liegt das Thema sehr am Herzen, sonst hätten wir uns vielleicht gar nicht engagiert“, sagt Markus Langer von Evonik Industries. Das gedruckte Wort sei noch immer das wirksamste Mittel gegen Populismus und Abschottung.
So nehmen Themen wie Flucht, Terror, Klimawandel und andere große Zukunftsfragen auch bei der lit.kid.Ruhr diesmal einen besonderen Stellenwert ein. Was auch Daniela Berglehn von der Innogy Stiftung begrüßt, die immer nach Formaten sucht, „die auch Kinder mit dem Thema Energiewende vertraut machen“.
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Auch mit der Wahl der Leseorte wie erstmals der Alten Synagoge in Essen will man das Wahrnehmungsspektrum erweitern. Und dass es für die Klasse-Buch-Lesungen diesmal schon Anmeldungen von Schulen aus 18 umliegenden Städten gibt, wertet nicht nur Programmmacherin Angela Furtkamp als „Erfolg für die große Reichweite“.
Gaby Köster und Stoppok sind in diesem Jahr auch dabei
Neben Lese-Orten wie der Gelsenkirchener Kaue und dem Literaturhaus Oberhausen bleibt die Essener Welterbezeche Zollverein aber das Zentrum des sechstägigen Lesefestes. Hier macht Volker Weidermann vom „Literarischen Quartett“ die prominentesten Streithähne der Literaturgeschichte aus (11. Oktober), spricht Gaby Köster über ihr Leben nach dem Schlaganfall (12. Oktober). Und der Musiker Stoppok, eigentlich ja gebürtiger Hamburger, aber doch längst als „Ruhri“ integriert, erzählt über sein Songwriting – nicht ohne seine Gitarre mitzubringen (11. Oktober). Dass das Lesen bei der Lit.Ruhr so zum „Live-Erlebnis“ wird und im Vorjahr 25.000 Besucher anlockte, erfreut auch Essens Kulturdezernenten Muchtar Al Ghusain. Einer, der auch noch ganz „Old School“, richtige Bücher kauft.