Essen-Stadtwald. Eine Anwohnerin ärgert sich über die komplizierte Verkehrsführung im Kreisverkehr am Stadtwaldplatz. Stadt hält Signalanlage für unverzichtbar.
Der Kreisverkehr am Stadtwaldplatz ist nicht nur für ortsunkundige Autofahrer verwirrend. Die Erfahrung macht Anwohnerin Renate Steitz fast täglich. Sie ärgert sich zudem über die Zeit, die sie selbst dort schon an roten Ampeln und im Stau verbracht hat. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Thomas Kufen schlägt sie vor, die Ampeln im Kreisverkehr abzuschaffen und vielleicht sogar weitere Kreisverkehre auf der Verbindung zwischen Haarzopf und der Ruhr einzurichten.
„In Frankreich zum Beispiel gibt es unzählige Kreisverkehre und die Verkehrsführung klappt wunderbar, wie wir im Urlaub immer wieder feststellen“, so Renate Steitz. Man benötige dort gar keine Ampeln, der Verkehr fließe, für Fußgänger gebe es Überwege. Wenn die Kreuzung zu klein sei, werde der Kreisverkehr eben gepflastert, so dass Omnibusse und Lkw darüber fahren könnten.
Viele Autofahrer finden die Verkehrsführung am Stadtwaldplatz verwirrend
Wenn der Verkehr fließe statt zu stehen, würden nach Ansicht von Renate Steitz Schadstoffausstoß, Schmutz und Lärm erheblich abnehmen und man könnte durch den Verzicht auf Ampelanlagen eine Menge Geld sparen, so die Bürgerin. Gerade am Stadtwaldplatz staue sich der Verkehr oft in alle Richtungen. Sie beobachte immer wieder Autos, die – von Rellinghausen kommend – unerlaubt direkt links vor der Verkehrsinsel auf die Heisinger Straße führen.
Bürger beklagen fehlende Parkplätze
In einer Bürgerbefragung gaben die Bürger in Stadtwald ihrem Stadtteil gute Noten, vor allem in Bezug auf die Sicherheit und die Freizeitmöglichkeiten.
Als Problem sahen sie allerdings die fehlenden Parkplätze im Stadtteilzentrum rund um den Stadtwaldplatz an.
Renate Steitz hält die Markierungen auf dem Platz für ziemlich unübersichtlich, viele Autofahrer würden sich vertun und irrten förmlich umher. Zudem stünden Autos oft an roten Ampeln, selbst wenn weit und breit kein anderer Verkehrsteilnehmer zu sehen sei.
Kreisverkehre sollen die Verkehrssicherheit erhöhen
Antwort aus dem Rathaus bekam Renate Steitz jetzt von Rainer Wienke, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr. Kreisverkehre würden eingesetzt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, die Leistungsfähigkeit von unsignalisierten Knotenpunkten zu steigern und gleichzeitig eine Geschwindigkeitsreduzierung zu bewirken. „Große, mehrspurige Kreisverkehre haben sich in Deutschland nicht bewährt und sind meistens nur noch signalisiert vorzufinden“, heißt es in dem Antwortschreiben.
Der Stadtwaldplatz sei ein solch großer Kreisel, der nach deutschen Richtlinien unsignalisiert nicht sicher wäre und somit nur mit Signalanlage habe gebaut werden können. Laut Jasmin Trilling von Stadtpresseamt denke man beim Neubau von Kreuzungen immer über einen Kreisverkehr nach. Der müsse allerdings geeignet sein, die Menge von Fahrzeugen an der Stelle zu verteilen. An Kreuzungen mit Straßenbahnverkehr, wie in Bredeney an der Bredeneyer Straße/Frankenstraße, seien Kreisverkehre sowieso nicht möglich.
Renate Steitz hat sich nicht nur mit dem Thema Kreisverkehr auseinandergesetzt. Sie treibt auch die Parkplatznot rund um den Stadtwaldplatz um. Die Bürgerin sieht noch Parkmöglichkeiten an der Pirol- und Zeisigstraße, in der Nähe des Tennisvereins Grün-Weiß Stadtwald. „Mein Vorschlag ist es, an der Pirolstraße Parkplätze zu markieren, am besten schräg, um dort zusätzliche Stellmöglichkeiten zu schaffen“, so Renate Steitz.
Diskussion in der Bezirksvertretung
Beim Thema Parkplätze an der Pirolstraße verweist das Presseamt auf die Politik. Bezirksbürgermeister Gerhard Barnscheidt hält eine Diskussion über das Thema in der Bezirksvertretung II generell für möglich. Eine entsprechende Eingabe der Bürgerin müsse dann vorher an den Verwaltungsbeauftragten der BV II erfolgen.
Er stimme zu, dass man mit Schrägparkplätzen ungefähr die doppelte Menge an Stellplätzen könne. „Ob das Parken an der Pirolstraße allerdings von Bürgern angenommen würde, die rund um den Stadtwaldplatz einkaufen wollen, bezweifele ich. Dafür sind die Stellplätze doch recht weit von den Läden entfernt“, so Gerhard Barnscheidt.