Essen. Der Sprecher des ADFC Essen spricht sich für eine Trennung von Rad- und Fußverkehr aus. Die illegale Nutzung von Gehwegen lehnt er ab.
Über die Frage, wie Radfahrer und Fußgänger in Essen miteinander umgehen sollen, wird leidenschaftlich und kontrovers diskutiert. Insbesondere geht es darum, ob Radfahrer Gehwege benutzen sollen oder nicht. In die Debatte hat sich jetzt ADFC-Sprecher Jörg Brinkmann eingeschaltet, ein Fahrrad-Lobbyist der ersten Stunde.
Er stellt klar: „Ich bin seit gut 36 Jahren ehrenamtlich für den Radverkehr in Essen tätig. In diesem Zeitraum hat sich keiner der Radfahrverbände jemals für ein illegales Benutzen von Gehwegen durch Radler ausgesprochen – im Gegenteil.“
„Bei Neu- und Umbauten Rad- und Fußverkehr trennen“
In verschiedenen Gremien und auch in Gesprächen mit der Stadtverwaltung hätten sich die Fahrradverbände „bei Neu- oder Umbauten immer für eine Trennung von Rad- und Fußverkehr eingesetzt“. Die Fahrradverbände hätten sich auch nie für eine Tolerierung bei der Benutzung von Gehwegen ausgesprochen. Und: Brinkmann stellt keinesfalls die Behauptung der Polizei infrage, dass es durch die illegale Nutzung von Gehwegen durch Radfahrer zunehmend Probleme gebe.
Zwar mache die Verwaltung in letzter Zeit innovative Vorschläge für eine Stärkung von Fuß- und Radverkehr. Doch diese würden nach Ansicht des ADFC-Sprechers von dem im Stadtrat regierenden Bündnis aus SPD und CDU mitunter regelrecht torpediert. „Deren Dogma bestand in der Vergangenheit vor allem darin, dem bislang privilegierten Autoverkehr unter gar keinen Umständen auch nur einen Zentimeter Platz wegzunehmen.“
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Brinkmann macht sich stark für eine Wende in der Verkehrspolitik und regt eine Lobby für Fußgänger an. Solch eine Organisation sei der Verband „Fuß e.V.“. Dieser seit bundesweit aufgestellt, in Essen allerdings nicht vertreten. Brinkmann: „Statt herumzunörgeln, sollten fußaffine Bürger analog zu den Radfahrverbänden einen Essener Ableger des „Fuß e.V.“ ins Leben rufen.“ Radfahrer in Essen hätten schon vor vier Jahrzehnten die Erkenntnis gewonnen, „dass man in dieser einstmals autofixierten Stadt nur mit vereinten Kräften gegen Missstände agieren kann“.