Essen-Werden. Im Biergarten von Mali Sirin am Werdener Ruhrufer soll das lebensrettende Gerät noch in diesem Sommer seinen Platz finden. Mehr zur Spendenaktion.

Die dramatische Rettungsaktion am Pfingstmontag vor drei Jahren, als ein Mann mit seinem Auto von der Gustav-Heinemann-Brücke in die Ruhr stürzte, ist Mali Sirin noch so vor Augen. „Das war wirklich schrecklich“, sagt der Wiesn-Wirt, der seinen Biergarten genau unterhalb der Brücke am Treidelplatz hat. Aber auch der Radler, der jüngst auf dem Radweg an der Ruhr eine Herzattacke erlitt und starb, brachte ihn zum Nachdenken: „Hier gibt es keinen Defibrillator, der in solch einem Fall lebensrettend hätte sein können.“

Einen Defibrillator, also einen einen so genannten Schockgeber, findet man inzwischen in allen öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Flughäfen, Einkaufszentren, großen Firmen oder auch in Bankfilialen. Das Gerät kann von medizinischen Laien angewendet werden – und hilft in einem Notfall bei der Wiederbelebung eines Menschen.

Wirt stellte beim CDU-Stammtisch seine Idee vor

Viele Menschen, die flanieren bei gutem Wetter auch am Ruhrufer in Werden entlang, nutzen die Freizeitangebote nahe der Brehminsel. „Wenn etwas passiert, steht dort jedoch kein Defibrillator zur Verfügung“, brachte Mali Sirin im Februar dieses Jahres bei einem öffentlichen Stammtisch der CDU das Problem zur Sprache – und regte die Anschaffung eines Gerätes an. Bezirksvertreter Hanslothar Kranz sprang sofort darauf an und sagte 500 Euro zu, die er für die Anschaffung eines Defibrillators zur Verfügung stellen wolle.

Jüngst übergab er nun die Spende an den Wiesn-Wirt, der inzwischen mit einem großformatigen Plakat an seinem Bierwagen auf die Sammelaktion aufmerksam macht. „Es ist toll, wer alles mitmacht“, freut sich der 36-Jährige, dem vor einigen Tagen sogar ein Paar aus Winterberg das Sparschwein füllte.

Zu großen Fußballereignissen gibt es auch schon mal Public Viewing unter der Brücke.
Zu großen Fußballereignissen gibt es auch schon mal Public Viewing unter der Brücke. © Reiner Worm

Der Standort für das Gerät steht schon fest

Fast 1000 Euro sind schon beisammen, berichtet der Gastronom, der bereits im sechsten Jahr immer zur Sommerzeit seinen Biergarten an der Joseph-Breuer-Straße öffnet – und bei Großereignissen wie Fußball-WM und -EM auch schon mal Public Viewing anbietet. „Mir macht es Spaß und die Gäste haben den Standort sehr gut angenommen“, sagt Chef der „Werdener Wiesn“.

Keine Frage also, dass der Standort des Defibrillators auch in seinem Bierwagen sein soll. Hanslothar Kranz: „Wir haben überlegt, wo es günstig ist. Und im Bierwagen ist das Gerät unter sozialer Kontrolle.“ Außerdem, so Sirin, werde er dafür Sorge tragen, dass sein Personal für den Fall der Fälle mit dem Umgang vertraut ist.

Werdener Bürger- und Heimatverein unterstützt die Aktion

Unterstützung bekommt der Gastronom vom Werdener Bürger- und Heimatverein, der seine Kontoverbindung zur Verfügung stellt. Ein ortsansässiger Arzt werde sich dann um die Anschaffung kümmern, berichtet Mali Sirin. Anvisiert sind bis Ende August 1500 Euro.

Spenden erwünscht

Die Kosten für den Defibrillator sind mit 1500 Euro veranschlagt. Bis Ende August soll die Summe beisammen sein, um das Gerät möglichst bald anschaffen zu können.

Wer spenden möchte: auf das Konto des Werdener Heimat- und Bürgervereins bei der Sparkasse Essen, IBAN DE15 3605 0105 0001 6289 32.