Essen-Kupferdreh. Als nächstes stehen Erdarbeiten an der Dilldorfschule an, damit der Schulhof auf Blindgänger überprüft werden kann. Unterricht soll 2020 starten.
Damit Mädchen und Jungen wieder in der Dilldorfschule unterrichtet werden können, laufen die Bauarbeiten an der Oslenderstraße. Die Fenster sind größtenteils mit Brettern verschlossen, im Inneren waren die Arbeiter zuletzt damit beschäftigt, Schadstoffe wie Asbest zu beseitigen. Als nächstes werden laut Stadt im August Erdarbeiten erfolgen, damit die Kampfmittelsondierung im Bereich des Schulhofs durchgeführt werden kann. Am Ende werden nach ersten Kostenermittlungen 4,4 Millionen Euro investiert worden und die ehemalige Grundschule reaktiviert sein.
Der Bedarf und die damit einhergehende Raumnot an den Kupferdreher Grundschulen war so groß geworden, dass die Dilldorfschule ins Blickfeld rückte, nachdem Erweiterungen an den beiden bestehenden Grundschulen im Stadtteil sich als nicht umsetzbar herausstellten.
Der erste Unterricht an der Dilldorfschule fand 1935 statt
An der Oslenderstraße wurde ab 1935 unterrichtet. In den Kriegsjahren besetzten Soldaten die Schule, in der dann erst 1948 wieder Unterricht stattfand, heißt es in der Historie zu dem Bau. 20 Jahre lang war es eine katholische Grundschule, bis sie zur städtischen Gemeinschaftsgrundschule wurde. Mit sinkenden Anmeldezahlen folgte 2010 die Schließung. Danach lebten Asylbewerber in der Immobilie, die seit 2017 leer steht.
Ein Jahr später folgte der Ratsbeschluss, die Dilldorfschule als zweizügigen Gemeinschaftsgrundschule wieder herzurichten. Bereits zu dem Zeitpunkt stand mit Blick auf die Gegebenheiten und den baulichen Zustand der Immobilie fest, dass umfangreiche bauliche Sanierungsarbeiten sowie Anpassungen des Brandschutzes an die aktuellen Anforderungen notwendig sein würden.
Die Schadstoffsanierung wurde planmäßig abgeschlossen
„Die Arbeiten haben dann Ende November mit der Schadstoffsanierung und Abbruchmaßnahmen im Innengebäude begonnen“, sagt Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Diese Maßnahmen seien nun im Juni planmäßig abgeschlossen worden. Nun stünden Untersuchungen für die weitere Planung aus, bevor ab August Vorbereitungen zur Kampfmittelsuche auf dem Schulhof beginnen. Gesucht wird zum Beispiel nach Blindgängern. „Dann werden die asphaltierten Schulhofflächen bis auf gewachsenen Boden abgezogen, während im Gebäude bereits die Sanierung der Grundleitungen beginnt“, kündigt sie an.
Nach der Kampfmittelsondierung werden die Kellerwände außen freigelegt, um sie abdichten zu können. Dann stehen auch die Rohbaumaßnahmen im Inneren des Gebäudes an. Die Schule bekommt am linken Ende zur Straße hin eine frei stehende Fluchttreppe. Es werde auch einen neuen geschlossenen Treppenturm mit Aufzug geben, um alle Ebenen barrierefrei zu erriechen, erklärt Jasmin Trilling.
Geplant sind Aufenthaltsräume, Küche und Speiseraum
Hinzu kommen außen die Zufahrt für Feuerwehr und Lieferdienste und eine halbtransparente Lärm- und Sichtschutzwand. Der Schulhof soll trotz des abschüssigen Geländes weitestgehend barrierefrei neu gestaltet und mit unterschiedlichen Spiel- und Sitzbereichen ausgestattet werden. Im Schulgebäude wird es für die Ganztagsbetreuung Aufenthaltsräume, eine Küche und einen Speiseraum geben. Die Klassen werden nach den aktuellen Stand der Medientechnik ausgestattet.
Wenn all diese Arbeiten abgeschlossen und weiterhin nach Plan laufen werden, ziehen im August 2020 ein bis zwei Klassen der Hinsbeckschule in die Dilldorfschule um. Für den zweiten Bauabschnitt kündigt die Stadt einen Erweiterungsneubau auf dem benachbarten Bolzplatz an, der durch eine Brücke mit dem Bestandsgebäude verbunden sein wird. Dann sollen es ab dem Schuljahr 2021 rund 200 Grundschüler an der Dilldorfschule sein.