Essen. Nach der Fusion mit Karstadt steht nun fest, wie viele Stellen bei Kaufhof in Essen gestrichen werden. Der Betriebsrat warnt vor den Folgen.
Die Beschäftigten der Galeria Kaufhof in Essen haben seit wenigen Tagen Gewissheit, was der angekündigte Stellenabbau nach der Fusion mit Karstadt für sie bedeutet: Bis zu zehn der 108 Mitarbeiter werden in den kommenden Monaten das Haus am Willy-Brandt-Platz verlassen. Die Stellen werden gestrichen. Wie der Betriebsratsvorsitzende Ulrich Bartel auf Nachfrage sagte, sind darunter auch einige befristete Stellen, die nicht verlängert würden. Ob es zu betriebsbedingten Kündigungen kommt, steht noch nicht fest. Derzeit läuft die Phase, in der sich Mitarbeiter freiwillig melden können, wenn sie ausscheiden wollen. „Der Service wird weiter leiden. Wir schaffen jetzt schon kaum noch die Arbeit“, warnte Bartel.
Am heutigen Mittwoch machten viele Beschäftige auch aus Essen ihrem Ärger und ihrer Wut Luft. Über 40 Mitarbeiter aus Essen nahmen laut Betriebsrat am Warnstreik des Einzelhandels in Düsseldorf teil. „Diese hohe Beteiligung freut mich. Darin spiegelt sich die Wut der Leute wider.“ Nur durch Aushilfen sei der Betrieb des Warenhauses am Mittwoch aufrechterhalten worden, hieß es.
Kaufhof-Beschäftigten drohen weitere Einschnitte
Der Stellenabbau ist nicht das einzige, was wohl auf die Kaufhof-Beschäftigten zukommt. Das neue Management plant eine Umstellung der Arbeit in den Filialen. Die Tätigkeiten sollen nach dem Vorbild von Karstadt in Warenräumer, Kassierer, Verkäufer aufgeteilt werden und unterschiedlich bezahlt werden. Eine solche „Drei-Klassen-Gesellschaft“ lehnt der Betriebsrat ab. Genauso Bestrebungen, die besser bezahlten Kaufhof-Mitarbeiter an das niedrigere Lohnniveau der Karstadt-Beschäftigten anzugleichen. „Freiwillig werden wir nichts abgeben“, sagte Bartel.