Essen. . Die Bombe, die am Mittwoch im Essener Ostviertel entschärft wurde, war die zwölfte in diesem Jahr. Im gesamten Jahr 2018 waren es 14 Bomben.
Die Zahl der Blindgängerfunde in Essen nimmt rapide zu. Die amerikanische Fünf-Zentner-Bombe, die am Mittwoch an der Elisenstraße entschärft wurde, war die zwölfte in diesem Jahr – und die dritte in zwei Wochen. „So eine Häufigkeit habe ich noch nie erlebt“, sagt Essens Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen.
Denn mit der zwölften Bombe in diesem Jahr steuern wir auf einen neuen Höchstwert zu: Im gesamten Kalenderjahr 2018 wurden 14 Bomben auf Essener Stadtgebiet entschärft. Und der Monat Mai ist noch nicht mal vorbei. Im Jahr 2017 gab es neun, im Jahr 2016 acht Entschärfungen.
Bomben müssen seit 2014 sofort entschärft werden
Das ganze Thema gewann an Brisanz, als die Bezirksregierung im Jahr 2014 verfügte, dass Blindgänger unverzüglich entschärft werden müssen. Beziehungsweise: Gesetze, die vielleicht schon immer so galten, auch genauso befolgt werden müssen und nicht mehrere Tage vergehen dürfen, bis ordentliche Evakuierungs- und Sperrpläne aufgestellt worden sind.
Die rasant steigende Zahl der Entschärfungsmaßnahmen hat natürlich immer mit Baustellen zu tun, wobei die Zahl der Baustellen im Hochbau seit Jahren einigermaßen konstant bleibt – im Jahr 2017 waren es mehr als 4400. Und dass an verdächtigen Schauplätzen wie dem Krupp-Areal, wo derzeit das neue Stadtquartier „Essen 51“ entsteht, nicht täglich neue Fundmeldungen gemacht werden, hat auch damit zu tun, „dass Krupp früher selbst viele Bomben weggeräumt hat, ohne dass das jemand mitbekam“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen.
An der Elisenstraße entsteht eine Kindertagesstätte
Der jüngste Bombenfund an der Elisenstraße wurde übrigens an einer relativ unspektakulären Baustelle gemacht: Eine alte Lagerhalle auf dem alten Gelände der Müllabfuhr (EBE) wird abgerissen, denn dort soll eine Kindertagesstätte entstehen.