essen. . An Schulen fällt der Schwimmunterricht immer wieder aus. Die Wasserzeiten verfallen. Dabei würde der Essener Sportbund sie gerne nutzen.
Der Essener Sportbund (Espo) beklagt, dass Wasserzeiten in den städtischen Bädern nicht genutzt werden, weil der Schwimmunterricht an Schulen häufig ausfällt. Der Espo würde sie gerne für Schwimmkurse und Reha-Angebote nutzen.
„Wir können die Nachfrage gar nicht mehr befriedigen“, berichtet Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg. Der Trend zeige eindeutig nach oben. Kursangebote seien innerhalb weniger Tage ausgebucht. „Wir müssen leider Leute wegschicken, obwohl sie eine Reha-Verordnung vom Arzt vorlegen können“, so Rohrberg. Dass Schulen ihre Schwimmzeiten gar nicht nutzen, sei aus Sicht des Sportbundes einfach nur ärgerlich. Rohrberg spricht von einem „Verteilungskampf um die Wasserzeiten“.
Im Bad am Thurmfeld wurde ein Drittel der Schwimmzeiten nicht genutzt
Die städtischen Bäder sind von 9 Uhr bis 16 Uhr in der Regel für den Schwimmunterricht reserviert. Die Sport- und Bäderbetriebe vergeben die Schwimmzeiten „en bloc“ an das Schulverwaltungsamt, das die Zeiten an die Schulen weiterreicht. Die Schulen sind verpflichtet, Schwimmunterricht anzubieten. Viele Kinder lernen erst in der Schule schwimmen. Schwimmzeiten, die unerwartet frei werden, können die Sport- und Bäderbetriebe nicht einfach neu vergeben.
Nach Auskunft der Stadt liegen keine Daten darüber vor, wie oft der Schwimmunterricht ausfällt. Eine dreimonatige Stichprobenerhebung im Hallenbad am Thurmfeld ergab im vergangenen Jahr folgendes Bild: Ein Drittel der vergebenen Schwimmzeiten wurde nicht genutzt. Repräsentativ ist dieses Bild aber offensichtlich nicht. Im Kupferdreher Hallenbad heißt es beispielsweise, die vergeben Zeiten würden in der Regel auch wahrgenommen. Von Seiten der im Bad am Thurmfeld beheimateten Sparte Schwimmen heißt es, es falle auf, dass die Schwimmzeiten der Universität Duisburg-Essen in der vorlesungsfreien Zeit nicht genutzt würden.
Mit der ein oder anderen Schwimmstunde mehr wäre dem Essener Sportbund nicht geholfen
An Schulen sind die Gründe für einen Unterrichtsausfall aus Erfahrung vielfältig: Der Lehrer ist erkrankt oder muss andere Aufgaben wahrnehmen. Der Schulbus, der die Klasse zum Schwimmbad fahren soll, steht im Stau... Das Problem: Nicht immer lässt sich vorhersehen, dass der Schwimmunterricht nicht stattfinden kann. Und: Mit der ein oder anderen Stunde mehr wäre auch dem Espo nicht geholfen. Der Sportbund muss potenziellen Kursteilnehmern schließlich ein verbindliches Angebot machen können. „Misslich ist aber, wenn ein Sportlehrer ein halbes Jahr nicht da ist und der Schwimmunterricht deshalb nicht stattfinden kann“, sagt Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg.
Von Seiten der Stadt heißt es, man werde sich dem Thema gemeinsam mit den Schulen widmen. Ausgang offen.