Essen. . Bei einem Netzwerk-Treffen des Zonta-Clubs auf Zollverein konnten junge, engagierte Frauen berufliche Kontakte knüpfen. Eine Essenerin berichtet.

Speeddating im eigentlichen Sinne bedeutet, bei einer Veranstaltung einen potenziellen Beziehungspartner zu finden. Der Zonta Club Essen II, eine Vereinigung berufstätiger Frauen, denkt diesen Ausdruck kreativ um: Bei ihrem Netzwerk-Treffen auf Zollverein ging es darum, potenzielle berufliche Kontakte zu knüpfen. Dazu hatte Zonta am Wochenende alle Preisträgerinnen eingeladen, denen sie bereits den „Young Women in Public Affairs“-Preis verliehen hatten.

Mit diesem Preis werden Schülerinnen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße sozial engagieren – in und nach der Schule. Unter dem Motto „Great Girls Meet Great Women“ stand der Zonta-Club den Preisträgerinnen (u.a. aktuell vier aus Essen) bei beruflichen Fragen zur Seite.

Von Medien über Wirtschaft bis hin zu Medizin

Wie kann der Weg nach der Schule aussehen? Wo bekomme ich ein Stipendiat für ein Auslandspraktikum? Und wie sieht eigentlich der Berufsalltag nach dem Studium aus? An Stehtischen, die unterschiedliche Berufsfelder umfassten, erzählten die Zonta-Frauen von ihren persönlichen Berufserfahrungen und gaben den Schülerinnen praxisnahe Tipps. „Von Medien und Kommunikation über Wirtschaft und Psychologie bis hin zu Medizin können wir weite Teile der Berufsfelder abdecken“, erklärt Dagmar Dohm, Pressereferentin bei Zonta Essen II.

Ziel des Netzwerk-Treffens sei es, den jungen Frauen einen praxisorientierten Einblick hinter die Kulisse der Arbeitswelt zu geben. „Wir wollen junge Frauen fördern und ihnen bei ihren beruflichen Zielen weiterhelfen. Gerade für die Schülerinnen soll es eine Aufforderung sein, den Kopf aus der Schule herauszustecken und sich zu vernetzen“, so Dohm.

Schülerin vom Nord-Ost-Gymnasium ausgezeichnet

In Essen freute sich in diesem Jahr u.a. eine Schülerin des Nord-Ost-Gymnasiums über den „Young Women in Public Affairs“-Preis. Adwoa Adwuah begeisterte die Jury des Zonta-Clubs Essen in besonderem Maße: Sie ist nicht nur Sporthelferin in der Schule und plant Turniere, sondern engagiert sich auch als Jugendleiterin in einer Kirchengemeinde.

Adwoa Adwuah vom Nord-Ost-Gymnasium gehört zu den diesjährigen Preisträgerinnen des Zonta Clubs Essen II.
Adwoa Adwuah vom Nord-Ost-Gymnasium gehört zu den diesjährigen Preisträgerinnen des Zonta Clubs Essen II. © Socrates Tassos

In ihrer Freizeit gibt sie Nachhilfe in Mathematik und Englisch und einmal im Monat organisiert sie ein Treffen mit jungen, afrikanischen Mädchen. „Ich habe quasi selbst einen Verein gegründet, um afrikanischen Mädchen im Alter von 10 bis 16 weiterzuhelfen“, erklärt die 17-Jährige. Dabei geht es um Themen wie Freundschaft, Selbstwert oder Schule.

Das Erstaunliche an Adwoas Werdegang: Sie kam erst als Zehnjährige von Ghana nach Deutschland und hatte keinerlei Sprachkenntnisse. Mittlerweile ist sie Klassenbeste und möchte nach ihrem Abitur Psychologie studieren, um dann in Ghana Entwicklungshilfe zu leisten. „Ich will etwas von meinem Potenzial an die Gesellschaft zurückgeben. Nur so kann eine Gesellschaft funktionieren“, erzählt Adwoa. „Deshalb fand ich das Netzwerk-Treffen sehr gelungen. Ich weiß jetzt, was ich alles mit einem Psychologie-Studium machen kann und habe ein paar Kontakte geknüpft.“

>>>DIESE SCHÜLERINNEN WURDEN AUSGEZEICZHNET

  • Der Zonta Club Essen II zeichnete in diesem Jahr folgende vier Schülerinnen für ihr Engagement aus: Davida Langer (BMV Schule) und Vanessa Hoch (Gesamtschule Borbeck) sowie Adwoa Adwuah Helin Köseoglu (beide Nord-Ost-Gymnasium).
  • Der „Great Girls meet Great Women“-Tag auf Zollverein wurde zum fünften Mal veranstaltet. Eingeladen waren alle Preistragerinnen des Wettbewerbs Young Women in Public Affairs aus NRW.
  • Zonta ist ein weltweiter Zusammenschluss berufstätiger Frauen in verantwortungsvollen Positionen, die sich dafür einsetzen, die Lebenssituation von Frauen im rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Bereich zu verbessern.