Essen. Berufstätige und bedürftige Frauen werden seit Jahrzehnten von den beiden “Zonta-Clubs“ in Essen unterstützt. Ihre Arbeit ist in der langen Zeit nicht weniger geworden und ihre gesellschaftliche Notwendigkeit erst recht nicht. Zum Festakt kommt auch NRW-Familienministerin Ute Schäfer.

Sie sammeln Geld fürs Frauenhaus, organisieren Benefiz-Konzerte, vergeben Preise an junge Frauen, die sich durch besonderes Engagement hervorgetan haben — in den letzten Jahrzehnten ist die Arbeit nicht weniger geworden. Und ihre gesellschaftliche Notwendigkeit erst recht nicht: Ein Doppel-Jubiläum feiert „Zonta“, die Vereinigung berufstätiger Frauen in Essen: In der Stadt gibt es gleich zwei „Zonta Clubs“, nüchtern „Zonta I“ und „Zonta II“ benannt. Der erste wird 50, der andere 20 Jahre alt. Vom 21. bis 23. Juni wird das gefeiert, unter anderem mit einem Festakt in der Folkwang-Uni sowie mit Vorträgen in der Weststadthalle, zu denen auch NRW-Familienministerin Ute Schäfer ihr Kommen zugesagt hat.

„Das Anliegen, Frauen zu unterstützen, ist heute noch genau so aktuell wie vor 50 Jahren“, sagt Margret Schunk vom Club „Zonta I“. Und Dagmar Dohm von „Zonta II“ ergänzt: „Denken Sie nur an die gesamte Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die üblicherweise von Frauen gelöst werden muss.“

1963 kam die weltweite Organisation auch in Essen an, zu den Essener Gründungs-Mitgliedern zählen Ingrid Girardet, Pianistin und Ehefrau des damaligen Verlegers, nach dem das Girardet-Haus in Rüttenscheid benannt ist. Ein weiteres, stadtbekanntes Mitglied ist die frühere Planungsdezernentin der Stadt, Irene Wiese von Ofen, „Zonta“-Mitglied seit 1973.

Anonymität verhindern

1993 wurde dann „Zonta II“ gegründet, es waren einfach Kapazitäts-Gründe: „,Zonta I’ wurde zu groß“, erinnert sich Margret Schunk. Denn was man verhindern will, ist Anonymität. Auch ein schnelles Kommen und Gehen soll nicht Sache von „Zonta“ sein: „Wer eintritt, sollte nach Möglichkeit eine Entscheidung fürs Leben fällen“, sagt Stephanie Dethier von „Zonta I“. Als Zulassungskriterien gelten zwei Dinge: Mitglied werden können nur Frauen, und sie sollten einer qualifizierten Berufstätigkeit nachgehen. Wobei Auszeiten wie Mutterschutz selbstverständlich gelten. „Von Künstlerinnen über Geschäftsfrauen bis zu Medizinerinnen – weite Teile der beruflichen Spektren sind bei uns abgedeckt“, sagt Margret Schunk.

Das Geburtstags-Wochenende der „Zonta“-Clubs beginnt am Freitag, 21. Juni, mit einem Treffen auf der Margarethenhöhe. Samstag, 22. Juni, sind dann mehrere internationale „Zonta“-Repräsentantinnen in der Weststadthalle, außerdem gibt es eine Diskussion über Lebensbilder aus verschiedenen Kulturkreisen. Es moderiert Sabine Brandi (WDR). Um 17.30 Uhr steht ein musikalischer Festakt in der Folkwang-Hochschule an. Der gesamte Erlös des Festwochenendes kommt Stipendiaten zugute. Sonntag klingt das Treffen im Folkwang-Museum aus.