Kupferdreh. . Eine Verbesserung der Sicherheit an der Byfanger Straße ist nicht in Sicht, da könnte eine neue Großbaustelle in Kupferdreh die Lage verschärfen.

Die Verkehrssituation an der Byfanger Straße könnte sich weiterhin verschärfen, das befürchten Anwohner und Bezirksvertreter. Grund dafür ist eine Großbaustelle der Stadtwerke auf einem Abschnitt der Kupferdreher Straße, der dann ab 2020 für etwa zweieinhalb Jahre zur Einbahnstraße wird. Das könnte auch zu deutlich mehr Verkehr auf der Byfanger Straße führen, glauben Bürger und Politiker. Sie setzen sich bereits seit vielen Jahren für mehr Sicherheit in diesem Bereich ein, zuletzt starteten Nachbarn eine Online-Petition.

Nun soll die Stadt prüfen, ob Busfahrer verpflichtet werden könnten, an der Haltestelle Marienbergstraße die Warnblinkanlage einzuschalten, damit vorbeifahrende Autos im Schritttempo passieren. Eine Vorschrift, die dann auch für den Gegenverkehr gelten würde, heißt es in einem entsprechenden Antrag der SPD. Die schlägt auch eine Baustellenampel für die Dauer der Großbaustelle vor, die das Queren der Byfanger Straße erleichtern solle.

Auf die Gefahren weisen Anwohner seit Jahren hin

Lebengefährlich verletzt wurde eine 59-Jährige beim Unfall auf der Byfanger Straße im Oktober 2018.
Lebengefährlich verletzt wurde eine 59-Jährige beim Unfall auf der Byfanger Straße im Oktober 2018. © Christof Köpsel

Im Vorjahr ist es genau in Höhe der Haltestelle zu einem schweren Unfall gekommen, bei dem eine Passantin lebensgefährlich verletzt worden ist. Auf die Gefahren in diesem Bereich hatten Anwohner immer wieder hingewiesen: Die Straße sei durch Bäume und parkende Fahrzeuge unübersichtlich, daher sei die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 50 kmh zu hoch, lauteten die Argumente. Schließlich sei dieser Abschnitt der Schulweg vieler Kinder und auch Senioren fühlten sich nicht sicher, wenn sie die Straßenseite wechseln müssten.

Ideen wie Tempo 30, Rechts-vor-links-Regeln oder Zebrastreifen lehnte die Stadt bislang jedoch ab, da der Abschnitt keine Unfallhäufungsstelle sei. Es fehle eine rechtlichen Grundlage, um die Geschwindigkeit zu verringern, argumentierte die Verwaltung in ihrer Absage.

Antwort aus dem Rathaus steht noch aus

Diese mögen weder Politiker wie der CDU-Ratsherr Dirk Kalweit

Im Ratssaal bei der Übergabe der Unterschriften: v.li. Ratsherr Dirk Kalweit, Oberbürgermeister Thomas Kufen mit den Initiatoren Michael Meyer und Carsten Wickert.
Im Ratssaal bei der Übergabe der Unterschriften: v.li. Ratsherr Dirk Kalweit, Oberbürgermeister Thomas Kufen mit den Initiatoren Michael Meyer und Carsten Wickert. © Christof Köpsel

(„manchmal gehen juristische Vorgaben doch an der Lebenspraxis vorbei“), noch Bürger hinnehmen. Daher sammelten Anwohner rund 650 Unterschriften, die sie im Januar an Oberbürgermeister Thomas Kufen („die Stadt schaut sich die Situation nochmals an“) übergaben. Bezirksvertreter forderten die Verwaltung zudem bereits im November auf, die Situation erneut zu überprüfen. In beiden Fällen steht eine Antwort aus.

Hinzu kommt nun die Prüfung der beiden neuen Anträge der Sozialdemokraten, die die Bezirksvertretung Ruhrhalbinsel beschlossen hat. Beide Übergangslösungen für die Dauer der Baustelle, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Reithmayer, „sind pragmatisch, preiswert und würden sofort etwas bewirken“. Sollte die Stadt das Schild an der Bushaltestelle installieren, so gehe er davon aus, dass die Bedeutung den Autofahrern bekannt sei.

„Zu jeder Lösung gehört auch Tempo 30“

Mehr Sicherheit könnten beide Änderungen bringen, glaubt auch Anwohner Michael Meyer, der Anfang des Jahres die Unterschriftenliste mit an den OB überreichte. „Ich befürworte beide Maßnahmen ausdrücklich, vor allem weil sie schnell umsetzbar sind“, sagt Michael Meyer, der hat erfahren müssen wie langsam städtische Mühlen mitunter mahlen. „Es ist dann zu prüfen, wie sich die Querungsmöglichkeit bewährt, um eventuell zu einer dauerhaften Lösung zu kommen“, sagt der Anwohner und betont gleichzeitig, dass jegliche Lösung „immer noch eine Tempo 30 Regelung einschließt“.

>>BEZIRKSVERTRETER SEHEN HANDLUNGSBEDARF

  • Bei ihrer Forderung nach mehr Sicherheit auf der Byfanger Straße wissen die Anwohner die Politiker des Stadtteilparlamentes hinter sich. Auch die Bezirksvertreter sehen den Handlungsbedarf seit vielen Jahren schon.
  • Dabei geht es vor allem um den Abschnitt zwischen Hinsbecker Berg und Engelssiepen auf der Byfanger Straße.