Essen. . Die Gala Steiger Award soll erstmals nach Essen kommen. Am 16. März sollen Promis auf Zollverein auflaufen. Doch hinter den Kulissen rumpelt es.

Die Gala „Steiger Award“ soll erstmals nach Essen kommen. Die Veranstaltung, die mehrere Jahre in Bochum, einmal in Hattingen und später in Dortmund stattfand, soll bereits am Samstag, 16. März, auf Zollverein über die Bühne gehen. Doch hinter den Kulissen gibt es eine Woche vor dem geplanten Termin heftige Querelen.

Der Bochumer Veranstalter Sascha Hellen betonte am Freitag gegenüber unserer Redaktion, dass zu der Gala im Casino auf Zollverein rund 250 bis 300 Gäste erwartet werden. Die Einladungen seien vor Wochen verschickt worden, sagte Hellen. Nach Angaben des Geschäftsmannes haben unter anderem Andrej Plenkovic zugesagt, der kroatische Premierminister, der Sänger Heino, die Schauspielerinnen Uschi Glas und Senta Berger, der frühere RWE-Vorstand Jürgen Großmann, die Schriftstellerin Herta Müller, die TV-Journalistin Anne Will sowie die Band Santiano. „Sie alle“, heißt es in einer Mitteilung, „werden die Auszeichnungen persönlich in Empfang nehmen.“

Auch NRW-Ministerpräsident Laschet kommt

Als Laudatoren sollen der NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert, die Schriftstellerin Elke Heidenreich, der Moderator Götz Alsmann sowie Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen auftreten.

Kufen gilt übrigens als einer der entscheidenden Vermittler, um die Veranstaltung nach Essen zu holen: „Ich war 2018 beim Steiger Award in Dortmund dabei“, erzählt der Oberbürgermeister unserer Redaktion. „Da habe ich Herrn Hellen gefragt, ob er denn auch Zollverein kennt.“ Anschließend habe man mehrere Schauplätze auf dem Gelände des Weltkulturerbes besichtigt. „Zollverein und Steiger Award“, meint Kufen, „das passt gut zusammen.“

Grand Hall auf Zollverein wartet auf Geld

Doch jetzt droht die Gala vielmehr zum Streitpunkt zu werden. Nach Angaben der Grand Hall Zollverein-Geschäftsführung hat Hellen nämlich schon vor Monaten einen Vertrag mit der auf Großveranstaltungen spezialisierten Zollverein-Location abgeschlossen. Dort habe man allerdings auf Vorkasse bestanden, erklärt Geschäftsführer Tom Koperek. Die Zahlung in sechsstelliger Höhe sei Hellen trotz mehrfacher Mahnung bis Freitag allerdings schuldig geblieben. Umso überraschter zeigte sich Koperek am Freitag von der plötzlichen Verlegung ins Casino Zollverein. Der Vertrag, so Koperek, bestehe schließlich weiterhin, und man sei auch bereit, die Veranstaltung durchzuführen, sofern der Veranstalter seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen würde.

Organisator Sascha Hellen reagierte auf diesen Vorwurf gestern nur mit einem knappen Satz: „Die Darstellung von Herrn Koperek ist nicht korrekt.“ Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass der Steiger Award für Ärger sorgt. Mit den Bochumer Stadtwerken, früher Haupt-Sponsor, befand sich Hellen jahrelang in juristischen Auseinandersetzungen. 2012 kehrte er Bochum den Rücken, nachdem die Jury den Plan, eine Auszeichnung an den türkischen Machthaber Recep Erdogan zu vergeben, nach vielen öffentlichen Protesten zurückzog. Hellen rutschte 2017 mit seiner Veranstaltungsagentur in die Insolvenz.

Preis-Kriterien völlig unklar

Die Preisträger des „Steiger Award“ erhalten lediglich eine Trophäe, kein Geld. „Der Preis lehnt sich an die Tugenden des Bergmanns – Geradlinigkeit, Offenheit und Toleranz“, heißt es. Nach welchen Kriterien die Preisträger ausgewählt werden, ist unklar. Offen ist auch, wie Sascha Hellen die Veranstaltung finanziert: „Es gibt Sponsoren“, erklärte er am Freitag gegenüber unserer Redaktion. Welche das sind, würde erst in den nächsten Tagen bekannt gegeben. Auch Essener Unternehmer seien dabei.

Interessierte Bürger, die noch ein Ticket für 249 Euro kaufen möchten, könnten dies in den nächsten Tagen auf der Homepage www.der-steiger-award.com tun.