Die Symbolik der Steeler Jungs erinnert an dunkelste Kapitel des Geschichtsunterrichts. Wer das nicht sieht, ist auf dem rechten Auge blind.

Es ist unsäglich, dass es die Steeler Jungs auf einen Karnevalswagen geschafft haben. Und dass die Gänsereiter die rechtsgerichteten Jecken – ob absichtlich oder vollkommen blauäugig – überhaupt haben starten lassen, macht fassungslos. Der ganz offensichtlich zur Schau gestellte Gesinnung konnte ebenso wenig übersehen werden wie der Schriftzug „First Class Crew“.

Auf der Darstellung, an der viele Anstoß nehmen, wird eine Zecke gezeigt, die mit einem Daumen zerquetscht wird. Wer sich beim Anblick einer solchen Symbolik nicht an die dunkelsten Kapitel seines Geschichtsunterrichts erinnert, der sollte ganz dringend nachsitzen.

Deutliches Zeichen der Gänsereiter wäre angebracht

Fast noch unerträglicher sind die Meinungen derer, die mit der Teilnahme der rechten Jecken kein Problem haben. Die hätten ja nur Süßigkeiten geworfen und niemandem etwas getan, wird da auf Facebook vielfach verharmlost.

In Steele und den umliegenden Stadtteilen sind gewaltbereite Hooligans schon lange zu Hause. Zogen sie in den 1990er-Jahren Springerstiefel tragend durch den Stadtteil, agieren sie heute als „Steeler Jungs“ unter dem Deckmantel der Bürgerlichkeit. Ihre Ziele aber sind die Gleichen: Sie säen Hass und schüren Angst vor allem Fremden.

Die Bürger der Stadtteile an der Ruhr können beweisen, dass sie sich davon abgrenzen. Bei der Demo von „Steele bleibt bunt“ am 7. März zum Beispiel. Auch ein deutliches Zeichen der Gänsereiter wäre dort angebracht.