Essen. . Ikea stellte 2018 seine Planungen für ein neues Möbelhaus im Kruppgürtel wieder auf Anfang. Wie der Stand heute - ein Jahr später - ist.

Auch ein Jahr nach dem vorläufigen Stopp liegen die Pläne für den neuen Ikea im Krupp-Gürtel weiter auf Eis. Das Vorhaben stehe „auf dem Prüfstand“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Erst frühestens in einem halben Jahr solle sich ihren Worten zufolge entscheiden, wie es in Essen weitergeht.

Könnte das am Ende sogar heißen, dass sich Ikea ganz von dem Neubau in Essen verabschiedet und am jetzigen Standort an der Altendorfer Straße bleibt? Zu dieser Frage wollte sich die Sprecherin nicht äußern. Die Prüfung sei ergebnisoffen.

Ikea fährt eine neue Strategie

Fakt ist: Ikea fährt seit einiger Zeit eine neue Strategie und strebt mit seinen Möbelhäusern wieder stärker in die Nähe der Innenstädte statt auf die grüne Wiese. Aus diesem Grund hatte Ikea im April vergangenen Jahres einen Rückzieher in Bottrop und Castrop-Rauxel gemacht und die dortigen Pläne für die neuen Möbelhäuser eingestampft.

Auch für Essen wurden die Pläne vor einem Jahr angehalten. Damals hieß es, dass die Planungen für das neue Haus an der Bottroper Straße/Ecke Berthold-Beitz-Boulevard überarbeitet würden. Damals war aber eher von einer Verkleinerung des neuen Standortes die Rede. Eine Sprecherin hatte damals erklärt: „Wir fangen an, das Projekt komplett neu zu denken: Alles auf Anfang.“ Von den einst geplanten 25.000 Quadratmeter Verkaufsfläche im Kruppgürtel hatte Ikea schon damals Abstand genommen. Genauso von dem Zeitplan, das neue Haus in Essen 2020 zu eröffnen. Das entsprechende Grundstück von 93.000 Quadratmetern hatte Ikea schon vor einiger Zeit erworben.

Ikea sitzt seit über 25 Jahren an der Altendorfer Straße

Das Absurde nämlich ist: Mittlerweile passt der jetzige Ikea-Standort an der Altendorfer Straße viel besser zum neuen Konzept der Schweden: kleine Verkaufsfläche, verkehrstechnisch gut angebunden, innenstadtnah. In Berlin plant Ikea derzeit ein kleineres Store-Format. Das soll dann der Pilot für weitere Standorte sein, auch für Essen, wie die Sprecherin betont. Ikea reagiert damit auf den wachsenden Online-Handel und Veränderungen in der Mobilität. Gerade in Großstädten verzichten immer mehr Menschen aufs Auto.

Ikea sitzt seit über 25 Jahren an der Altendorfer Straße. Sollte sich Ikea am Ende tatsächlich dafür entscheiden, dort zu bleiben, dann müsste das Unternehmen in diesen Standort sicher dennoch investieren. Denn das Haus gilt nicht mehr als zeitgemäß.

In Wien hatte Ikea bereits im vergangenen Jahr das Konzept eines neuen „City-Ikeas“ vorgestellt: ein Haus mit Restaurant, Café, Musterzimmer und Accessoires-Abteilung aber ohne Parkplätze und ohne Selbstbedienungshalle. Stattdessen können sich die Kunden die Möbel nach Hause liefern lassen.