Essen. . Das Stück „helden:tot“ von Stefan Sprang wird am Wochenende gleich zweimal gespielt. Am Samstag gibt es einen kleinen Empfang. Die Einzelheiten.
Mit dem Stück „helden:tot“ eröffnet das Theater Essen-Süd am Wochenende seine neue Spielstätte im Essener Norden an der Germaniastraße 172. Jeweils um 19.30 Uhr beginnen am 23. und 24. Februar die Vorstellungen. Am Samstag, 23. Februar, gibt es außerdem um 19 Uhr einen kleinen Empfang für die Besucher.
Das Stück „helden:tot“ stammt von Stefan Sprang und ist ursprünglich ein Monolog. Daraus wird auf der Bühne ein Dialog zwischen Frau und Mann – die wiederum ein und dieselbe Person sind. Das klingt zunächst kompliziert, ist jedoch einer Modernisierung der Vorlage aus dem Jahr 2007 zu verdanken, die Theater-Mitbegründer Raphael Batzik mit Stefan Sprang erarbeitet hat.
In dem Zwei-Personen-Stück nähert sich das Theater Essen-Süd dem Thema des Helden in der modernen Informationsgesellschaft. Protagonist Marcus Wennmann hält sich für einen Helden der Arbeit. Doch sein Chef ist ganz anderer Meinung, feuert ihn mit gerade mal Ende dreißig, weil er zu alt und ausgebrannt sei. Das Aus für seine Karriere?
Eine gespaltene Persönlichkeit
„Wir haben Wennmann gespalten – in eine männliche und eine weibliche Hälfte“, erzählt Raphael Batzik. Der Schauspieler schlüpft in den männlichen Part; Aless Wiesemann, freie Schauspielerin und u.a. am Grillo Theater tätig, spielt den weiblichen Part. Maria heißt das Alter Ego und sie spiegelt unter anderem die „Me-too“-Debatte wider, greift den Macho Wennmann an, solidarisiert sich aber andererseits mit ihm, wenn es um die „Hyäne“ geht, sprich den Chef. Denn der Chef beurteilt die weibliche Wennmann nach ihren Äußerlichkeiten. Gleichberechtigung findet für ihn nicht statt.
Marcus Wennmann liefert sich mit seinem weiblichen Pendant Maria ein hitziges Duell der Identitäten. Zwischen Gewissen und Menschsein, Charakterschwund und Gesellschaftschere eröffnet sich aber im Gegensatz zur literarischen Vorlage ein positiver Lichtblick.
Das Theater Essen-Süd ist seit Jahresbeginn in Borbeck, Germaniastraße 172, ansässig. Der Eintritt zu „helden:tot“ kostet 14 bzw. 10 Euro. Kartenreservierung unter Telefon 0177 45 48 457.