Essen-Frohnhausen. . Warum nun Zelte entlang der Baustelle stehen und welche Arbeiten derzeit ausgeführt werden. Jutta Swadlo von Straßen.NRW gibt Antworten.
Es tut sich was auf der Hausackerbrücke. Zumindest lassen dies die weißen langen Zelte auf der Baustelle vermuten, die dort seit Monatsbeginn stehen. Sie sollen einerseits die Arbeiter vor den Unbilden der Witterung schützen – und andererseits eine störungsfreie Tätigkeit auf der Baustelle ermöglichen.
„Alle sehen das schöne warme Wetter, aber in den Nächten ist es noch sehr kalt. Unter Umständen zu kalt für die Abdichtungsarbeiten, die jetzt gerade laufen“, erklärt Jutta Swadlo von Straßen.NRW. Deshalb habe man sich während der Frostphase für diese beheizten Zelte als Maßnahme entschieden. Irgendwann, so die Projektleiterin, „soll diese Baustelle ja schließlich endlich einmal fertig werden“.
„Instandhaltung ist wie eine Wunderkiste“
Alle 14 Tage ist die Bauingenieurin selbst vor Ort. Wie oft sie in den vergangenen zwei Jahren bei den Bauarbeiten an der A-40-Brücke, die die Hausackerstraße mit der Leipziger Straße in Frohnhausen verbindet, zugegen war, mag sie schon gar nicht mehr zählen. Wieder und wieder tauchten neue Schäden in der Konstruktion auf.
Investition von zwei Millionen Euro
Die zusätzlich entdeckten Schäden am Frohnhauser Brückenbauwerg haben nicht nur den Zeitrahmen, sondern naturgemäß auch den Kostenrahmen über den Haufen geworfen. Straßen.NRW muss nun etwa zwei Millionen Euro in die Brückensanierung investieren.
Die Arbeiten sollten ursprünglich im 1. Quartal 2017 beendet sein. Der Termin wurde immer wieder verschoben.
Ursprünglich sollte nur die Oberfläche des Bauwerks mit Fahrbahnübergängen, Gehwegen und Geländern erneuert werden. Doch den Straßenbauern kam bröselnder Beton entgegen. „Instandhaltung ist manchmal wie eine Wunderkiste“, findet Jutta Swadlo – und ein bitteres Lächeln kommt über ihre Lippen.
Zu den vorgefundenen Bauschäden kamen nun auch planerische Verzögerungen. Denn der 2016 vergebene Bauauftrag war lediglich auf die geplante Kosmetik abgestellt. Eine Vertragserweiterung bedurfte weiterer statischer Berechnungen und Planungen. Die Arbeiten mussten daher auch einige Monate ruhen, so Swadlo.
Wechsel der Fahrspur in 14 Tagen
Während unter der Brücke der Verkehr zweispurig mit Tempo 60 über die A 40 läuft, steht auf der Hausackerbrücke selbst in beiden Fahrtrichtungen nur eine Fahrspur zur Verfügung. In zwei Wochen, teilt Swadlo mit, soll gewechselt werden, sprich der Verkehr über die andere Fahrbahn geleitet werden. Die Reparaturarbeiten am zweiten Fahrstreifen fallen dann in den Frühling – und werden wohl ohne Zelte auskommen.
Im zweiten Quartal dieses Jahres, so die derzeitige Planung und die Hoffnung der Projektleiterin von Straßen.NRW, könnte dann alles fertig sein. „Die Gerüste unterhalb der Brücke müssen zumindest bis zum 1. Juni abgebaut sein. Das ist unser Fixpunkt.“
Für die Verkehrsteilnehmer ist damit nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ein Ende abzusehen.