Frohnhausen. . Ende der Dauerbaustelle in Sicht: Im April soll die Sanierung der Hausackerbrücke abgeschlossen sein. Warum sich die Bauarbeiten verzögerten.
Eigentlich sollten die Bauarbeiten an der A 40-Brücke, die die Hausackerstraße mit der Leipziger Straße im Stadtteil Frohnhausen verbindet, längst abgeschlossen sein. Doch Schäden in der Brückenkonstruktion machten aus der ursprünglich geplanten Oberflächensanierung ein wesentlich umfangreicheres Projekt. Die von Straßen NRW darauf neu anvisierte Fertigstellung für das Frühjahr 2018 konnte jedoch nicht gehalten werden. Nun soll es im Frühjahr 2019 endlich soweit sein und die Dauerbaustelle ein Ende haben, sagt Projektleiterin Jutta Swadlo von Straßen NRW: „Wenn jetzt nicht ein Wahnsinns-Winter hereinbricht und es ständig regnet, dann sollten die Arbeiten spätestens im April 2019 abgeschlossen sein.“
Bauauftrag musste erweitert werden
Bei den Arbeiten an der Hausackerbrücke sei alles anders als geplant
gelaufen, entschuldigt sich die Projektleiterin. Ursprünglich sollte lediglich die Oberseite der Brücke mit neuen Fahrbahnübergängen, Gehwegen und Geländern erneuert werden. Doch die Straßenbauer erwartete beim Öffnen der Brückenkonstruktion eine böse Überraschung: Der Beton bröckelte. „Das war bei der Planung nicht abzusehen. Man kann immer nur von außen auf das Bauwerk gucken“, erklärt Swadlo.
Da der 2016 vergebene Bauauftrag nur die geplante Betonkosmetik vorsah, musste der bestehende Vertrag erweitert werden. Neue statische Berechnungen wurden angestellt, neue Planungen vorgenommen. „Es kamen immer wieder zusätzliche Aufträge hinzu. Zwischenzeitlich fanden keine Arbeiten an der Brücke statt“, sagt die Projektleiterin.
Aufgrund der Kälte verzögerten sich in den vergangenen Wochen zudem weitere Abdichtungs- und Beschichtungsarbeiten. Der nördliche Bauabschnitt sei nun aber fast fertig – „vor Weihnachten, wenn alles gut läuft“, hofft Jutta Swadlo.
Brücke wurde zu 80 Prozent neu gebaut
Aufgrund des maroden Zustands, mussten insgesamt rund 80 Prozent der A 40-Brücke neu gebaut werden. Die Kosten haben sich mittlerweile verdreifacht. Jutta Swadlo geht davon aus, dass das Projekt am Ende mit 2,3 Millionen zu Buche schlägt. „Eine Instandsetzung kann man nicht mit einem Neubau vergleichen. Das ist eine echte Wundertüte.“ Ihr habe die Verzögerung des Projekts auch nicht gefallen, ging man doch anfangs von vier bis fünf Monaten für die Oberflächensanierung aus, doch nun könne nichts mehr schief gehen: „Dann haben wir ein schönes neues Bauwerk, das die nächsten 20, 30 Jahre hält. Vorausgesetzt, die A 40 wird nicht sechsspurig ausgebaut“, so Jutta Swadlo.
INFO: Marode Brücken im Ruhrgebiet
- Im September veröffentlichte das NRW-Verkehrsministerium einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass im Land 1119 Brückenbauten (von mehr als 10.000 insgesamt) überprüfungswürdig sind.
- Allein im Ruhrgebiet müssten dem Bericht zufolge rund 130 Brücken in den nächsten Jahren neu gebaut oder saniert werden.